2010-09-17

Nikkor ED 180 f2.8

Ich bin im Frühjahr 1988 lange drumrum geschlichen, es stand für 995 DM im "Gebrauchtfenster" einer meiner Fotohändler in Bielefeld, dann hab ich doch noch vor dem Sommer zugeschlagen und hab' den Kauf bis heute nicht bereut. Das Tokina-Zoom wurde ab sofort arbeitslos. Auch wenn ich im Verhältnis nicht so viele Telefotos mache, so hat es mir damit doch immer viel Spaß gemacht. Insbesondere bei voller Öffnung ergeben sich tolle Möglichkeiten Objekte, auch Menschen per Schärfe freizustellen. 
Unter den wirklich zahlreichen Nikkor-Objektiven ist es legendär. Es gab (und gibt es immer noch) verschiedene 180er Versionen, angefangen vom Nikkor-H 18cm f/2.5 für die Nikon Messsucherkameras (50er Jahre), dann das Nikkor-P Auto 180 f2.8 (60/70er Jahre), gefolgt vom Nikkor 180 f2.8 Ai (ab 1977) und schon 1980 kam dieses hier als eines der ersten mit ED-Glas für geringere chromatische Aberration und bessere Schärfe. Später gab und gibt es noch mindestens 3 AF-Versionen mit Innenfokussierung, die aber einen anderen optischen Aufbau besitzen und schlanker sind. 
Die Abbildungsleistung des Objektivs ist wirklich exzellent. 1985 hat ColorFoto die damals sieben auf dem Markt erhältlichen 180er in ihrem "Normtest" gegeneinader antreten lassen, fünf davon mit der 2.8er Öffnung. Das Nikkor ED ist zweiter geworden hinter dem dreimal so teuren Leitz Apo-Telyt-R 180 f3.4, gleichauf mit dem ebenfalls sehr teuren Elmarit-R f2.8 (auch für die Leica). Recht deutlich geschlagen wurde das übrige Feld aus Zeiss Sonar, Jena-S, Olympus Zuiko und sogar dem Elmar-R (4.0). Dennoch war das Nikkor eines der kompaktesten und auch preiswertesten Objektive! 
Das ED-Element ist die Frontlinse, ansonsten gibt es nur noch vier weitere Linsen im relativ klassischen Design. Nikon hat dieses Objektiv bis fast zum Ende der manuellen Aera 2006 (Einstellung der FM3a) produziert und erst dann aus dem Programm genommen
Auch heute noch verwende ich das Teil ab und an über Adapter an meinen FourThirds-DSLR (hier jetzt mit equivalenten 360 mm!). Das manuelle Fokussieren braucht zwar mehr Fingerspitzengefühl als früher an den Nikons, aber die Ergebnisse können sich immer noch sehen lassen. Hier eine Aufnahme von letzter Woche mit meiner neuen E-PL1 aus freier Hand:
Hier noch ein paar Links, die weitere Infos zum Objektiv bieten:

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