Diese Agfabox 50 war die erste Kamera meines Schwiegervaters. Er bekam sie 1954 zur Konfirmation geschenkt. Wie die Gevabox 6x9 ist sie ein typischer Vertreter der Boxkameras für 120er Rollfilm und sehr spartanisch ausgestattet. Die technischen Merkmale sind schnell aufgezählt: Zwei Brilliantsucher für Hoch- und Querformat (als einziges Merkmal deutlich besser als die der Gevabox), der große Drehkopf zum Vorspulen des Rollfims, unter dem Sucher der Hebel zur Einstellung der Belichtungszeit (B und 1/50s, mehr nicht), der Schieber für die Blendeneinstellung (f11 und f16) und ganz unten der Auslöser.
Das Objektiv ist eine Fixfokus-Optik (3 m bis unendlich) mit 105 mm Brennweite. Die eigentliche Linse (Meniskus) befindet sich am metallenen Einsatz, der den Rollfilm führt. Außen ist nur ein Schutzglas, welches Blende und Verschluss schützt. Wenn man den Blendenschieber ganz raus zieht hat man einen Gelbfilter, welcher einen höheren Kontrast bei Schwarzweißaufnahmen liefert. Neben dem Stativgewinde fast das einzige Gimmik der Kamera.
Das Ding war einfach und billig (1951: 9,90 DM) und wurde im Vor- und Nachkriegsdeutschland millionenfach verkauft. Es gab noch Nachfolgemodelle, dann aus Plastik, später wurden diese einfachen 6x9-Kameras aber von Kleinbildkameras verdrängt, auch bei meinem Schwiegervater.
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