2011-09-06

Nikon F Photomic FTn

Ein lang gehegter Traum ging vor ein paar Wochen mit dem Kauf dieser Nikon F in Erfüllung. Als Schüler stieg ich mit der Nikon EM ins großartige Nikon-System ein, später als Zivi dann das Upgrade zur Nikon FE2, als Student noch eine gebrauchte Nikkormat, doch bei all diesen Käufen schwang die Sehnsucht nach der finanziell unerreichbaren Nikon Profikamera mit, sei es nun die F, die F2 oder die F3. Jetzt ist auch (oder gerade) die professionelle Fotografie fest in digitaler Hand und solche alten Profikameras sind endlich erschwinglich geworden, obwohl je nach Zustand und Detail z.T. noch erstaunliche Sammlerpreise gezahlt werden. Ich hatte ziemliches Glück bei meinem Kauf und verrate hier mal nicht, wieviel oder wenig ich bezahlt habe. 

Was ich nach dem Kauf nicht erwartet hatte, war wie mich diese Kamera nach wie vor fasziniert. Ich habe natürlich gleich anhand der Seriennummer (7028849) recherchiert. Bei Richard de Stoutz, dem wohl verrücktesten Nikon F Sammler (er besitzt 109 Nikon F und noch einige F2 und weitere Kameras) kann man nachlesen, dass mein Exemplar im August/September 1969 gebaut wurde, das Nikkor S-Auto Normalobjektiv, welches ich passend dazu erstanden habe, stammt von 1972. Meiner Kamera sieht man den Gebrauch deutlich an, sie hat also nicht in irgendeiner Vitrine gestanden. Und trotzdem funktioniert nach 42 Jahren immer noch alles! 

Und alles läuft irgendwie rund, die Bedienelemente sind alle da, wo sie sein sollen. Wenn man bedenkt, dass die Kamera seit 1959 in dieser Form fast unverändert gebaut wurde, dann kann man sich heute noch vorstellen, dass diese Kamera am Anfang der 1960er Jahre Maßstäbe in der Kleinbildfotografie gesetzt hat. Nur der (austauschbare) Sucher wurde stets weiterentwickelt und meiner, der Photomic FTn ist das Endprodukt der Entwicklung bei der F. Ich will hier nicht die Geschichte der Nikon F wiederkauen, hierüber ist genug geschrieben worden, z.B. hier oder auch von Nikon selbst (Teil 1 und Teil 2). Auch eine Bedienungsanleitung findet sich natürlich im Netz.


Stattdessen habe ich mal die Frontplatte vom Sucher abgeschraubt, darunter arbeitet die Mechanik, die mittels der bekannten Hasenohren an den alten Nikon-Objektiven die Information über die eingestellte Blende an den Belichtungsmesser im Sucher weitergibt. Beim Ansetzen der Objektive musste man einmal den Blendenring zunächst Richtung größter und dann wieder Richtung kleinster Blende drehen. Das führt dann (schnell ausgeführt) zum typischen Nikon Ritsch-Ratsch. Im Video erkennt man gut, wie sich das System dabei mechanisch die größte Öffnung (hier 1.4) merkt und sie dann mit dem kleinen orangenen Zeiger anzeigt. Ich konnte es nicht lassen und habe einen Farbnegativfilm gekauft und verschossen, Fotos davon habt ihr ja schon gesehen. Hat Spaß gemacht!

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