Vor ziemlich genau elf Jahren, am 13. Februar 2001 gab es erste Gerüchte um eine Zusammenarbeit zwischen Kodak und Olympus zur Entwicklung eines neuartigen Digitalkamerasystems. Details zum Sensor wie seine Größe und Auflösung wurden schon im Mai 2001 enthüllt und auch Olympus musste daraufhin zumindest ein paar Eckpunkte zum konsequent digitalen Konzept nennen. Mit einer Kamera wurde dann für 2002 gerechnet, aber wie es so kommt gab es erste Muster erst zur PMA 2003 und richtig los mit der Olympus E-1 und dem neuen Four Thirds System ging es erst Ende 2003. Gut Ding will halt Weile haben.
Aber das System schlug bekanntlich als erstes konsequent digitales Kamerasystem ein und konnte sich neben den beiden Platzhirschen Canon und Nikon, die noch einen analogen Kompromissrucksack mit sich rumtragen etablieren. Olympus war damit zurück auf der Bühne. FourThirds als (semi-) offener Standard bekam ab 2009 durch seinen kleinen Bruder microFourThirds ernsthafte Konkurrenz aus dem eigenen Lager, allerdings um den selben Sensor herum. Der selbe Sensor? In den letzten neuen Jahren gab es schon 7 Generationen dieser 17.3 x 13 mm großen Sensoren, mit natürlich stetig steigender Performance. Kodak war nur am Anfang ein gefragter Partner, wurde aber relativ schnell von Panasonic abgelöst, die mit ihrem LiveMos Sensor vermutlich preiswerter waren und auch mehr bieten konnten (LiveView z.B.).
Ich habe neulich erst realisiert, dass ich alle vier Generationen der bisherigen Panasonic Sensoren hier zu Hause habe, und zwar in der Lumix L1, Olympus E-420, Pen E-PL1 und jetzt auch die Lumix G3. In obiger Tabelle habe ich dann mal die technischen Rahmendaten zusammengetragen, schon eine eindrucksvolle Entwicklung, die natürlich nicht nur die schiere Pixelzahl betrifft, sondern natürlich auch andere wichtige Eigenschaften wie Empfindlichkeit und Rauschverhalten, Dynamikumfang, Farbraum, Auslesegeschwindigkeit und vieles andere wurden verbessert (Für Detials möchte ich auf die guten Reviews z.B. bei dpreview.com verweisen). Das Auflösungsvermögen profitiert natürlich von der gestiegenen Pixelzahl und ich habe hier die Entwicklung nochmal grafisch aufbereitet:
Schon 2001 bei der Vorstellung des 4/3-Konzeptes hieß es, dass in Zukunft 16 MP möglich sein sollten, da sind wir also. Die Frage ist, wie es nun weitergehen wird. Mit der Pixeldichte des gerade heute angekündigten neuen 41MP Sensors im Nokia 808 Smartphone wären jedenfalls für den 2.8 mal so großen FT-Sensor heute schon 115 MP drin. Leider braucht man allerdings auch noch ein Rechenwerk, um solche Datenflut schnell genug auslesen zu können, aber auch das wird prinzipiell in Zukunft möglich sein. Nokias Ansatz die Pixelflut nur intern zur Qualitätsverbesserung zu verwenden find ich sehr clever und ich denke dahin könnte die Reise gehen. Aber auch Lytro's Lichtfeldkonzept zeigt neue Wege auf, mehr Pixel sinnvoller zu nutzen als schlicht immer höhere MP's traditionell zu verarbeiten. Lassen wir uns überraschen.
Nachtrag vom 6.7.2012: Jetzt ist es offiziell, der Sensor in Olympus' OM-D E-M5 stammt nicht von Panasonic, sondern von Sony. Ob das allerdings in Zukunft so bleiben wird, wo doch jetzt Panasonic beim finanziell angeschlagenen Olympus-Konzern eingestiegen ist, bleibt abzuwarten.