2010-11-25

Panasonic Lumix DMC-L1

Ganz schön sperriger Name für eine Kamera, insbesondere wenn man bedenkt, dass 2006 sowohl Panasonic als auch Lumix Markennamen des japanischen Elektronikkonzerns Matsushita Denki Sangyō waren. Inzwischen heißt diese Firma aber Panasonic. Was das mit dem DMC soll, ist mir bis heute unergründlich, alle Lumix Kameras heißen so, danach kommt erst die eigentliche Bezeichnung. Ich werde also nur von der L1 sprechen.
Die Kamera selbst hat mich bei ihrem Erscheinen 2006 von Anfang an fasziniert. Insbesondere das auf die klassischen Bedienelemente (Blendenring am Objektiv, Zeitenrad) hin ausgerichtete Konzept sowie das erstklassige Objektiv mit vernünftigem Brennweitenbereich haben mich überzeugt. Alle wichtigen Einstellung sind direkt per Schalter erreichbar, kein umständliches Herumsuchen in verschachtelten Menüs stört das Fotografieren. Vieles ist sehr konsequent umgesetzt. Als Beispiel mögen Blenden- und Zeitenrad dienen: stehen beide auf A wie Automatik, gibt's eine Programmautomatik, steht nur eines von beiden auf A, dann jeweils entweder Blenden- oder Zeitautomatik. Es versteht sich von selbst, wie ein (bei anderen Kameras extra zu wählender) "M" Modus funktioniert.
Nicht alles gefällt mir an dieser Kamera, das Grundkonzept überzeugt aber. Auch wenn sie auf den ersten Blick nicht so aussieht, die L1 ist eine Spiegelreflex-Kamera. Von der Olympus E-330 hat sie den sog. Porro Spiegel-Sucher geerbt (und nicht nur den!), vom Design her ganz nett, aber das Sucherbild ist dadurch einfach zu klein (wenn auch hell). Die Kamera ist auch sehr solide gebaut, was gleichzeitig aber ein Gewicht von knapp über einem Kilogramm (mit dem Standard-Objektiv Leica Vario-Elmarit 14-50 f.2.8-3.5) bedeutet. Viel zuviel eigentlich verglichen mit den Versprechungen des FourThirds-Konsortiums, dass durch das konsequent digitale Design dieses Standards kleine und kompakte Objektive und Kameras möglich werden. Das hat sich erst bei Micro-FT bewahrheitet...
Trotz allem hat diese Kamera den bei mir seit längerem unbekannten "must-have" Impulse ausgelöst. Endlich eine Kamera mit konsequentem Design, analogem Feeling und exzellentem Standard-Objektiv (dazu später mal mehr). Auf der Photokina 2006 habe ich für ca. 1 h meinen Personalausweis leihweise gegen diese Kamera getauscht und erste Erfahrungen gesammelt, die mich im Prinzip schon überzeugt hatten. Mir war völlig bewusst, dass am Anfang die Kamera für teuer Geld verkauft wird (Panasonic hat die Händler sogar mit Verträgen gezwungen, ein bestimmtes Preisniveau nicht zu unterbieten!). Eigentlich hatte ich mir vorgenommen, zumindest solange zu warten bis sich ein realistischer Preis eingependelt hat. Dann bin ich im November 2006 aber schon schwach geworden und habe die 2000€ auf den Tisch meines Händlers gelegt. Insgesamt bin ich nicht enttäuscht worden und habe die Kamera mit verschiedenen Objektiven, meist jedoch mit dem exzellenten Standard-Elmarit gerne benutzt. Auch heute noch fotografiere ich recht viel damit, fast alle Bilder in diesem Blog sind mit der Kamera entstanden. Die Kamera steht heute meist auf dem Stativ in meinem kleinen Studio. Draußen trage ich seit kurzem meine kleine Olympus E-PL1 spazieren (nur 1/3 des Gewichts bei besseren optischen Leistungen!). 

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