2018-03-11

Top 12 classical SLR by production numbers

Previously I summarized 35mm film SLR production by countries, and with almost no surpise Japan won this competition. Today I'm presenting a TOP-12 list of the most successful single models, all of them have been produced more than 2 million times. But attention: This list only comprises the classical type models, no AF or built-in-motordrive cameras have been considered. Especially Minolta's (Maxxum) 7000 AF, Nikon's F-x01 or Canon's EOS models could have made it onto the Top 12 as well (I hope a can give the answer one time).

RankCameraProductionTotal SeriesYears
1Zenit E8.000.00012.000.000Zenit E, EM, ET1965-1989
2Canon AE15.730.00010.650.000Canon AE1976-1984
3Canon AE1Prog4.000.00010.650.000Canon AE1981-1984
4Praktica LTL3.664.0004.959.100Praktica L1969-1989
5Pentax K-10003.320.0003.660.000Pentax K1976-1997
6Pentax Spotmatic SP2.700.0004.400.000Pentax SP1964-1974
7Minolta SR-T1012.500.0003.600.000Minolta SR-T1966-1976
8Canon A12.430.0002.430.000Canon A11978-1985
9Pentax ME Super2.300.0006.900.000Pentax M1980-1987
10Nikon FM/FM22.225.0004.600.000Nikon FM-FE-FA1977-2001
11Minolta X-7002.100.0004.250.000Minolta X1981-1999
12Olympus OM-12.100.0003.870.000Olympus OM-x1972-1987







#1: KMZ Zenit E
Although not from Japan, this Russian camera won the competion based on three facts, which were all founded in the socialistic market environment in the former USSR: the extremly long production period (24 years) paired with little technological advancement during this time frame, and of course a closed market with almost no competition. In addition this camera was sold cheap in Western markets.  

#2 and #3: Canon AE1  and AE1 Program
This is the total opposit to the Zenit. The AE1 ruled the market due to its advanced technology, a global marketing campaign and of course competive pricing. After only 5 years of tremendous success on the market it was succeeded by its almost as successful sister model AE1 Program, and laid the foundation of Canon's position in market even today.

 #4: Praktica LTL
This is the only German SLR on the list, the country where it all began. However, as with the Zenit it was a socialistic environment and a long production period of 20 years (with slight improvements though), which secured the high numbers, together with automation in production. In the beginning of its production the technology was almost competive and more advanced than the Zenit.

#5: Pentax K-1000
This camera was never meant to become a best seller. Pentax just wanted to have a simple base model in their portfolio, took the old Spotmatic technology and added the new K-bayonet mount. What secured the camera's high production numbers was the fact that Pentax moved production twice, first to Hongkong and later to mainland China. This ensured low costs, which lead to 21 years of production.

 #6: Pentax Spotmatic SP
The "Spotmatic" was the first SLR, which reached a production number of more than 1 million units. It ruled the SLR market in the 60ies in a similar way as Canon did it with the AE1 in the late 70ies. If you took the entire Spotmatic series and add the K-Series, which was essentially the same technology, you'd get to a number of about 8 million units!

#7: Minolta SR-T 101
Although technically more advanced than the Spotmatic, Minolta's SR-T 101 was a great success, but almost always came in second behind the Pentax. However, it paved the way for later Minolta best sellers, namely the great X-700 of the early 80ies (second behind Canon AE1 though), and of course the Maxxum 7000 AF of the late 80ies (not on this list, see comment above).

All of the above cameras I'm proud to own and the pictures on the left are of course all taken by me. I find this quite remarkable, as I was mostly interested in significant cameras from a technology and innovation perspective, and did not care too much on how successful these cameras were. Of course, the higher the production volume, the higher the probability to get one for cheap money.
From the missing 5 on the list I only have the #12: Olympus OM1, and I'm glad it made it among the top 12 as it is from a design perspective one of the most beautiful SLRs one could ever buy.

The other 4, namely Canon A1, Nikon FM, Pentax ME Super and Minolta X-700 are still missing in my collection and the future will show, whether the one or the other appears here in my blog.

On the left you can see two cameras, which probably belong onto this list of best-selling SLR's. The first is Cosina CT-1, produced in many versions and sold under many names. Therefore the true production number of this "series" is not really assessible.

The second is Minolta's Maxxum 7000 AF, the top seller AF-SLR from the late 80ies. Still, I could not find any production number for it yet. I will keep trying, stay tuned...


2018-03-01

Praktica PL electronic


Vor genau 50 Jahren, im März 1968 begann die Produktion dieses unscheinbaren Meilensteins des Kamerabaus. Von außen sieht die PL electronic fast genauso aus wie ihre Schwester PL Nova I, im Boden versteckt sich die Innovation: Der erste elektronisch gesteuerte Schlitzverschluss in einer kommerziellen Kamera, bestehend aus einem Elektromagneten als Sperrklinke für den zweiten Verschlussvorhang, einer Platine als variable Verzögerungsschaltung (adieu Räderhemmwerk) und natürlich der dafür unverzichtbaren Batterie.
Die Ingenieure vom VEB Pentacon in Dresden (namentlich Hubertus Reimann, Siegfried Müller und Fritz Lindner) waren mit ihrer Erfindung (Patent DD44166) schneller am Markt als ihre westdeutschen Konkurrenten von Zeiss Ikon mit der Contarex SE "electronic". Diese wird oft als die weltweit erste bezeichnet, wurde schon für 1967 angekündigt, war aber erst ab Herbst 1968 erhältlich. Auch in Japan arbeitete man zu der Zeit wohl schon an dem Thema, als erste Kamera dort mit einem solchen Verschluss kann wohl die Yashica TL electro X von 1969 gelten.
Schaltplan der Elektronik aus dem Patent DD44166. Die
realisierte Schaltung der Kamera ist einfacher (kein 
Photowiderstand, nur 2 Transistoren).
Man sollte allerdings erwähnen, dass das Thema irgendwo in der Luft lag. Die Entwicklung der Elektronik machte überall Riesenfortschritte, die entsprechenden Bauelemente (insbesondere Transistoren) waren endlich erhältlich. Ende der 1950er kamen die ersten Transistorradios auf den Markt, und die eigentliche Erfindung (DE1095107, das elektronische Hemmwerk) wurde schon 1956 von Paul Fahlenberg gemacht, der zu dieser Zeit für das Compur-Werk Friedrich Deckel in München arbeitete. Die Firma gehörte damals zum Zeiss Konzern, realisierte einen solchen Verschluss aber erstmal nicht, bzw. dann erst in der Contarex SE. Die Herren Reimann et al. haben sich vermutlich die eine oder andere Inspiration davon geholt, und ein paar Ausführungspatente in der DDR selbst angemeldet. VEB Pentacon war angeblich vergeblich mit Compur in Verhandlungen, hatte aber wegen der deutschen Teilung wenig Skrupel die Technik trotzdem zumindestens für den ostdeutschen Markt einzusetzen.
Beide oben erwähnten Patente deuten die Möglichkeit zur automatische Belichtungssteuerung  durch die Verwendung eines Photowiderstands an, später auch als Zeitautomatik realisiert. Allerdings besitzt die Praktica PL Electronic keinen Belichtungsmesser und man kann sie daher eher als Pilotstudie nur für den Verschluss betrachten. Mit dem Drehrad um die Rückspulkurbel wird lediglich der entsprechende Widerstand eingestellt, der die Oszillation zwischen Kondensator und Spule stärker oder schwächer dämpft. Allerdings ist der enorme Zeitenbereich von 30 bis zu 1/500 Sekunden bis dahin von keinem anderen (einzelnen) mechanischen Hemmwerk erzeugt worden. Auch dürfte die Genauigkeit der elektronisch gesteuerten Zeiten prinzipiell höher als die der mechanischen gebildeten gewesen sein.
Dennoch muss festgehalten werden, dass für den Fotografen diese Innovation erstmal keinen wirklichen Vorteil brachte. Mit einer PL electronic kann man bestenfalls genausogut oder schlecht fotografieren wie mit einer PL Nova. Im schlechten Fall ist allerdings die Batterie leer, was bei dieser Praktica hier wohl wegen des hohen Stromverbrauch recht schnell der Fall war. Daher wurde die Produktion nach nur ca. 3400 Exemplaren wieder eingestellt. Die elektronische Steuerung eines Verschlusses gab es von Pentacon erst wieder ab 1977 mit der Praktica EE2, einem Zeitautomaten.
Aber die Kameraindustrie war 1968 natürlich aufgewacht und erkannte den Wert der Erfindung recht schnell. Elektronische Verschlüsse sind viel simpler aufgebaut und billiger zu bauen als komplizierte Räderhemmwerke, dazu genauer und sie erlauben die einfache Integration in eine Belichtungsautomatik.  So verwundert es nicht, dass ab 1969 von fast jedem renomiertem Kamerahersteller "Elektronik"-Kameras auf den Markt gebracht wurden, die meisten hatten ein E im Namen (z.B. Pentax ES 1971,  Nikkormat EL 1972, Minolta XE 1974). Besonders die frühen elektronischen Kameras hatten nicht immer den besten Ruf und die Hersteller behielten zunächst ihre mechanischen Baureihen im Angebot. Canon war mit der AE1 1976 der erste, der konsequent auf Elektronik und moderne Produktionsverfahren setzte und damit den Markt aufrollte. Aber diese Geschichte kann man hier nachlesen.


Die Praktica PL electronic ist mit nur 3400 Stück ziemlich selten und als Meilenstein entsprechend bei Sammlern gefragt. Ich hatte Glück bei einer Auktion und mein Exemplar hat die außergewöhnliche Seriennummer 500005. Meine Vermutung ist, dass die Nummerierung des Modells bei 500001 startete, jedenfalls habe ich bisher keine Fotos mit Nummern unter dieser Zahl gesehen. Sie ist ansonsten sehr gut erhalten, keine Kratzer oder Beulen. Sie löst auch aus und läßt sich spannen, allerdings entweder bei B (mit eingelegter Batterie) oder (ohne Batterie) bei ihrer einzigen mechanischen Zeit (ca. 1/60s). Wie man an den Fotos sieht, hatte ich sie schon offen um die Elektronik zu fotografieren. Ob ich/man sowas reparieren kann...?

Datenblatt Erste KB-Spiegelreflexkamera mit elektronischem Verschluss
Objektiv M42 Schraubgewinde.
Verschluss elektronisch gesteuerter, horizontaler Tuchschlitzverschluss 30s bis 1/500 s und B.
Belichtungsmessung keine.
Fokussierung Manuell am Objektiv, Mikorprismen als Scharfstellhilfe.
Sucher Spiegelreflex, nicht gespannter Zustand wird durch rotes Dreieck angezeigt.
Blitz Synchronbuchse, X und FP umschaltbar. Synchronzeit ca. 1/40 s.
Filmtransport Schnellspannhebel, Bildzählwerk (vorwärtszählend), Rückspulkurbel.
sonst. Ausstattung Stativgewinde, ISO-Drahtauslöser, Merkscheiben für Filmempfindlichkeit und Filmtyp, Trageösen, Okularbajonett für Zubehör.
Maße, Gewicht ca. 150x95x47 mm, 636g (mit Batterie)
Batterie PX-21 (4.5 V)
Baujahr(e) 1968-1969, ca. 3400 Exemplare, diese #500005 März 1968
Kaufpreis, Wert heute 900 Mark, ca. 200 € (eigene Schätzung)
Links Club Daguerre, Blende und Zeit Forum, Dresdner Kameras, Praktica Collector, Bedienungsanleitung, ZeisikonVEB (Schaltung), Patent DD44166.