Herzlichen Glückwunsch zum 100sten Geburtstag, Nikon! Viele solche Beiträge erscheinen diese Tage im Netz (
zum Beispiel dieser) und auch ich will nicht fehlen. Insgesamt 35 Posts in diesem Blog befassen sich bereits mit Nikon Produkten und ich hatte es schon erwähnt: Ich war mal ein bekennder Nikon-Fan. Nein, ich muss sagen, wenn es die alten analogen Nikon-Kameras betrifft, bin ich es immer noch! Hier also (ganz subjektiv) meine eigene Nikon-Geschichte, natürlich mit vielen Links zu meinen älteren Posts.
Meine Nikon-Leidenschaft beginnt 1982 mit der
Nikon EM, eigentlich damals eine eher untypische Nikon-Kamera und eigentlich belächelt von eingefleischten Nikon Fans. Mir ist immer noch nicht ganz klar, was mich dazu gebracht hat, genau diese Kamera kaufen zu wollen. Aber es muss wohl die Kombination gewesen sein aus dem großen (Profi-) Namen und dem relativ günstigen Preis der Kamera. Ich habe es nie bereut und mit dieser Kamera wohl die meisten meiner analogen Dias und Fotos geschossen. Schnell kamen noch
weitere Objektive hinzu, auch hier habe ich mich für original Nikon-Linsen entschieden, wenn auch zunächst aus der
günstigen E-Serie. Dass man bei der Kamera die Verschlusszeit nicht manuell einstellen konnte habe ich erstmal hingenommen. Vielleicht wusste ich damals schon, dass dieses Gehäuse nur der Einstieg ins Nikon-System war und ich mir irgendwann auch eine "richtige" Nikon würde leisten können.
Und tatsächlich habe ich meinen ersten als Zivi verdienten Sold in meine damalige Traumkamera investiert:
Nikon FE2. Viel Geld damals, aber ich habe mich lange Zeit darüber erfreut, dass im Gegensatz zu
anderen Kameras der 80ger Jahre, diese nicht an Wert verloren hat. Im Gegenteil, nachdem Nikon 1987 die Produktion eingestellt hatte, stiegen die Gebrauchtpreise über den vorherigen Neupreis. Nikon hat mit der direkten Nachfolgerin FM3a ja dann sogar im Digitalzeitalter noch einen analogen Klassiker produziert.
Bei mir kamen dann auch die ersten richtigen Nikkore dazu, neben dem
35-70 Zoom auf dem Bild auch das legendäre
ED 2.8/180. Auch ein richtiger Motorantrieb (
Nikon MD-12) musste her, nur beim Blitz habe ich Nikon keine Kompetenz zugesprochen, sondern stattdessen
einen Metz gekauft.
Während des Studiums - 1988 bis 1996 -, eigentlich die Zeit der
Autofokus und
motorisierten SLR's kaufte ich mir keine Nikon F-801, sondern begann mich für die älteren Nikon Modelle zu interessieren. Eine
Nikkormat FT3 lief mir bei einem meiner Fahrradrunden über den Weg, die mich regelmäßig an den Gebraucht-Schaufenstern der Bielefelder Fotohändler vorbeiführte. Mit dieser super robusten Kamera habe ich danach viel und gerne fotografiert und ich würde sogar heute noch zu ihr ins Regal greifen, wenn ich jemandem die analoge Fotografie am funktionierenden Beispiel erklären wollte.
Schon während des Studiums wurde die Familie gegründet und es war natürlich weniger Geld für das Hobby da. Um die Kinder und sonstiges zu fotografieren bestand aber Bedarf an (fast) Immerdabei-Kameras, und - was soll ich sagen-, auch die beiden nächsten Kameras waren Nikons! Zunächst 1993 eine
Nikon RF2, eine Kamera, die einfach das gemacht hat was sie sollte: Fotos. 2003 war dann auch die erste Digitalkamera eine Nikon:
Coolpix 4300, eine solide und kompakte Digitalknippse der ersten Digitalkamera-generation, die mit 4.3 Megapixeln bei Abzügen analogen Kompaktkameras ebenbürtig und dabei auch finanziell einigermaßen erschwinglich war. Überzeugt hatte mich damals (neben dem Markennamen Nikon) der Nikon-typische Systemgedanke: Man konnte über das Filtergewinde Objektivadapter anschließen. In meinem Fall ein
Weitwinkelmonstrum, fast größer als die Kamera. Sowas konnte die Konkurrenz damals nicht.
Aber bei meinem weiteren Weg in die Digitalfotografie hat Nikon mich so sehr enttäuscht, dass ich fortan bei Neukäufen fremdgegangen bin. Ich fand es zunächst genial, dass sie im Gegensatz zur Konkurrenz das alte Nikon F-Bajonett ins Digitalzeitalter gerettet haben. Ich stellte mir vor, dass ich alle meine Objektive zwar manuell fokussiert weiterverwenden könnte. Als ich das dann aber an einer D70, die mir ein Freund zum Testen geliehen hatte, ausprobierte musste ich feststellen, dass man alte Objektive zwar anschließen konnte, mit diesen aber keinerlei Belichtungsmessung oder gar Zeitautomatik möglich war. Dies war aus Marketing-Gründen nur den Profimodellen oder dem damilgen Top-Modell D200 möglich. Das nötige Geld dafür habe ich dann lieber in eine andere Kamera investiert, die mich wegen ihrer analogen Anmutung und trotzdem konsequenten Digitalausrichtung faszinierte:
Panasonic's Lumix DMC L-1. Schade, dass das keine Nikon war...
Später habe ich trotzdem wieder Nikon Kameras und
Objektive gekauft, allerdings nur noch gebrauchte alte Schätzchen, die plötzlich erschwinglich wurden. Ich lebte inzwischen (für einige Zeit) in den USA, wo alte Nikon Kameras viel häufiger anzutreffen sind als hier in Deutschland. Dementsprechend günstiger sind auch immer noch die Gebrauchten. Für nur US$90 wurde auf einem Kamerflohmarkt diese wundervolle
Nikon F und das
Nikkor 1.4/50 meins. Ich habe sogar
ein paar Filme damit verknippst, immer noch ein Erlebnis.
Während ich eine Nikon F auch in Deutschland schon das eine oder andere Mal im Schaufenster im Original sehen konnte, war ich völlig aus dem Häuschen eine
Nikkorex F in den USA in die Hand zu bekommen und sogar sehr günstig zu erwerben. In Deutschland wurde Nikon's erster Versuch einer Consumer-Kamera nie offiziell verkauft.
Mein größter Nikon Sammlertraum ging aber mit dem Kauf der
Nikon S in Erfüllung. Auf fast jedem Kameraflohmarkt, den ich in den USA besucht habe, konnte man die eine oder andere Nikon Messsucherkamera in die Hand nehmen,
was ich ausgiebig genutzt habe. Sie bilden (neben den exzellenten Objektiven natürlich) die Grundlage für Nikon's späteren Erfolg als Kameraproduzent. Mein absoluter Traum wäre eine
Nikon SP mit dem Nikkor-N 1.1/5cm. Diese Kombination hatte ich tatsächlich mal in den Händen, der Verkäufer wollte aber ca. US$ 5000 dafür haben... Die Nikon S habe ich aber tatsächlich zum Fotografieren benutzt, die
Ergebnisse können sich sehen lassen.
Die letzte Nikon Kamera, die ich bis jetzt gekauft habe, war die
Nikonos I, die legendäre Unterwasserkamera mit Wechselobjektive, wirklich eine würdige Nikon.
Vielleicht kaufe ich auch zukünftig weitere Nikon Kameras für meine Sammlung, die Nikkorex 35 oder Nikkorex Zoom würden mich interessieren, vielleicht weitere Messsucher-Modelle oder auch eine F2 könnten mir gefallen. Eventuell komme ich ja auch mal günstig an eine Nikon D-1, der ersten eigenen Profi-DSLR, die wird immerhin 2019 schon 20 Jahre alt, ein weiterer Geburtstag zum Feiern. Also nochmal: Herzlichen Glückwunsch zum 100sten, Nikon!