Die Reflex-Korelle vom Kamerawerk Franz Kochmann in Dresden, war eine der ersten SLRs für 6x6 auf 120er Rollfilm. Als das erste Modell 1935 auf den Markt kam, war lediglich die Noviflex des lokalen Konkurrenten Eichmann ein paar Monate früher. Allerdings ist die Noviflex eine echte Rarität, es wurde wohl nur eine sehr geringe Stückzahl produziert. Hingegen war die Reflex-Korelle sehr erfolgreich und dementsprechend auch heute noch gebraucht gut zu bekommen. Für mich gehört sie zu den Meilensteinkameras, da sie neben der Exakta als erste das SLR-Prinzip modern für Rollfilmkameras interpretiert.
Daher gehört eine Reflex-Korelle natürlich in meine Sammlung und ich verfolge schon länger den Markt. Gut erhaltene und funktionierende Exemplare wechseln so um die 200€ den Besitzer, ich habe hier deutlich darunter zugeschlagen und auch ein entsprechendes "Wrack" bekommen. Die äußerlichen Gebrauchsspuren kann man schon an den Fotos sehen, auch innerlich ist nicht mehr viel ganz, der Verschluss steht offen und der Spiegel ist fast blind. Für mich Ansporn, ein Restaurationprojekt in Angriff zu nehmen, was sich aber sicherlich etwas länger hinziehen wird. Ich werde natürlich berichten und hoffentlich hier irgendwann das restaurierte Exemplar wieder präsentieren.
Von der Reflex-Korelle gibt es einige wenige an sich ganz ähnliche Varianten. Dies kam daher, dass sie nach Verkaufsstart kontinuierlich weiterentwickelt wurde, ein damals nicht ganz unübliches Vorgehen. Das erste Modell (nur "Reflex-Korelle") kam 1935 auf den Markt. Der Verschluss konnte 1/25 bis 1/500 s, ganz frühe Prototypen versuchten (erfolglos) 1/10 bis 1/1000 s. Schon 1936 kam das Modell II, die frühere Variante wurde von da an Modell I genannt und weiterhin produziert. Modell II hatte ein zusätzliches Langzeitwerk (2 s - 1/10) und ein Vorlaufwerk (Selbstauslöser). Ab 1937 kam für beide Varianten ein verbesserter Filmvorschub mit Autostop (Ia und IIa) und im selben Jahr kam mit dem Modell B eine einfachere und preiswerte Variante auf den Markt, der einige Extras wie kombinierter Film- und Verschlussaufzug sowie der Sportsucher fehlten.
Daher gehört eine Reflex-Korelle natürlich in meine Sammlung und ich verfolge schon länger den Markt. Gut erhaltene und funktionierende Exemplare wechseln so um die 200€ den Besitzer, ich habe hier deutlich darunter zugeschlagen und auch ein entsprechendes "Wrack" bekommen. Die äußerlichen Gebrauchsspuren kann man schon an den Fotos sehen, auch innerlich ist nicht mehr viel ganz, der Verschluss steht offen und der Spiegel ist fast blind. Für mich Ansporn, ein Restaurationprojekt in Angriff zu nehmen, was sich aber sicherlich etwas länger hinziehen wird. Ich werde natürlich berichten und hoffentlich hier irgendwann das restaurierte Exemplar wieder präsentieren.
Von der Reflex-Korelle gibt es einige wenige an sich ganz ähnliche Varianten. Dies kam daher, dass sie nach Verkaufsstart kontinuierlich weiterentwickelt wurde, ein damals nicht ganz unübliches Vorgehen. Das erste Modell (nur "Reflex-Korelle") kam 1935 auf den Markt. Der Verschluss konnte 1/25 bis 1/500 s, ganz frühe Prototypen versuchten (erfolglos) 1/10 bis 1/1000 s. Schon 1936 kam das Modell II, die frühere Variante wurde von da an Modell I genannt und weiterhin produziert. Modell II hatte ein zusätzliches Langzeitwerk (2 s - 1/10) und ein Vorlaufwerk (Selbstauslöser). Ab 1937 kam für beide Varianten ein verbesserter Filmvorschub mit Autostop (Ia und IIa) und im selben Jahr kam mit dem Modell B eine einfachere und preiswerte Variante auf den Markt, der einige Extras wie kombinierter Film- und Verschlussaufzug sowie der Sportsucher fehlten.
Franz Kochmann (*12.09.1872), der Erfinder einiger Kameras und Gründer der Firma schuf mit dieser Kamera sein best verkauftes Werk. Er war in seiner Heimatstadt Dresden ein sehr erfolgreicher Unternehmer, wohnte in einer heute noch existierenden Stadtvilla, die zum Motiv eines bekannten Gemäldes von Ludwig Meidner wurde, das Franz Kochmann dort selbst mal an der Wand hängen hatte. Nun, Franz Kochmann war Jude und wurde 1938 aus seiner eigenen Firma gedrängt, konnte sich mittellos vor den Nazis nach Holland retten und überlebte dort den Holocaust. Nach dem Krieg arbeitete er dort für das Kamerawerk Vena und die Venaret hat einige Ähnlichkeiten mit der Reflex-Korelle, auch wenn sie eine viel einfachere Kamera war. Franz Kochmann starb am 25. 06. 1956 mit 83 Jahren an den Folgen eines Autounfalls. Von der Reflex-Korelle gab es auch nach ihm weitere Modelle, aber das ist eine andere Geschichte und kann in den Links unten weiter verfolgt werden.
Datenblatt | frühe Spiegelreflexkamera für Rollfilm (120) |
Objektiv | Wechselobjektive mit 40,5 mm Schraubfassung. Hier mit Schneider-Kreuznach Radionar 7,5 cm f/2.9 (3 Linsen). |
Verschluss | horizontaler Tuchschlitzverschluss, B-25-50-75-100-200-500, separates Langzeitwerk: 10-5-2-1-2 (nur Modell II/IIa) |
Belichtungsmessung | keine |
Fokussierung | Manuell am Objektiv, keine Scharfstellhilfe außer der einfachen Mattscheibe. |
Sucher | SLR, einfacher faltbarer Lichtschachtsucher mit optionaler Sucherlupe. Alternativ ausklappbarer Sportsucher. |
Blitz | keinerlei Anschlussmöglichkeit. |
Filmtransport | Schnellaufzugkurbel, mit Verschluss gekuppelt. Bildzählwerk 1-12, zusätzlich "rotes Fenster" auf der Rückwand. Ab 1937 automatischer Filmstop ("a"). |
sonst. Ausstattung | automatischer Rückschwingspiegel, Stativgewinde, Selbstauslöser, Drahtauslöseranschluss. |
Maße, Gewicht | 145x75x85 mm, 750g |
Batterie | keine |
Baujahr(e) | 1935-1939, Modell IIa: 1937-1939. Diese von 1937. |
Kaufpreis, Wert heute | 142 RM (1937, IIa mit Radionar), in gutem Zustand ca. 200€. |
externe Quellen und Links | Camera-Wiki, Instruction manual (english), Pentaconsix.com, Kurt Tauber, Dresdener Kameras, Shutterbug - Top20 cameras, Wikipedia, Über Franz Kochmann, Reflex-Korelle Repair, Mike Eckman, Leaflet, Elrectangulo, Broschüre, |
bei KniPPsen weiterlesen | Ihagee Kine Exakta |