Oft wird die Konica FS-1 als erste Spiegelrefelxkamera mit eingebautem motorischen Filmtransport bezeichnet, aber das is nicht ganz korrekt. Diese Ehre gebührt der russischen Zenit 5 (KMZ), die schon 1964 einen akkubetriebenen Elektromotor besaß. Auch nach dieser gab es noch einige Sondermodelle (z.B. Minolta SRM), bei denen der Motor quasi permanent angebaut war. Ab den späten 70ern wurden externe Motor- oder Winderantriebe sehr populär. Kaum eine Neuerscheinung, die nicht mindestens einen von beiden als Zubehör im Programm hatte. Die Konica FS-1 war dann aber die erste, die von einem neuen kernlosen und effizienten Mikromotor Gebrauch machte und diesen in einem ebenfalls innovativen automatischen Filmeinfädel- und Aufwickelmechanismus integrierte. Damit wuchs sie nur nach rechts (wenn man sie in der Hand hält) um das unvermeidliche Batteriefach, das die Designer zu einem praktischen Handgriff formten. Ansonsten ist die Kamera so kompakt wie ihre motorlosen Konkurrenten.
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Als Konica mit der FS-1 1979 auf den Markt kam, wies sie den Weg für einen neuen Designstandard, den die SLR der 80er Jahre ausmachen sollte. Die Konkurrenz folgte mit sehr ähnlicher Formensprache (Canon T50, Pentax A3/A3000, Nikon F301/N2000), die Canon T70 bot 1984 dann auch motorisches Rückspulen. Zum vollautomatischen Filmhandling fehlte dann nur noch DX-Code-Auswertung, was bei der Minolta 7000 AF dann 1985 erstmalig alles zusammen bei einer SLR realisiert wurde. Diese bot als Hauptmerkmal Autofokus und stellt den kameratechnischen Höhepunkt für 135er Film-SLRs dar. Außer der Tatsache, dass das Design später runder und geschmeidiger wurde kam danach bis zur digitalen Revolution eigentlich nichts Entscheidendes mehr. Sogar heutige DSLR stehen nach wie vor in dieser Tradition, auch wenn motorischer Filmatransport natürlich obsolet ist.
Links im Bild ist das typische SLR-Set der 80er, wie es damals viele Haushalte anschafften, selbst wenn man nicht besonders hohe fotografische Ambitionen hatte. Es bestand aus einer möglichst komfortablen, sprich automatischen Kamera (die Konica FS-1 hat eine Blendenautomatik) sowie zwei Zoomobjektiven, die einen Brennweitenbereich von 28-80 und 80-200 mm abdeckten. Gerne griff man hier des günstigen Preises wegen zu Fremdherstellern, im Bild hier das Soligor 28-80 f/3.5-4.5 und Tokina 80-200 f/4.5. Hier fehlt nur noch ein (ebenfalls möglichst automatischer) Elektronenblitz. Anfang der 80er musste man dafür insgesamt ca. 1200 DM auf den Tresen des Fotogeschäftes legen. Ganz schön viel Geld, um im Urlaub 3 und sonst bei Familienfeiern nochmal 2 Filme im Jahr zu machen, aber so war das bei vielen damals. Ich war deutlich preiswerter dabei: Ich war der einzige Bieter einer $0.99 Auktion und bekam ein fast perfektes Set geschickt!
Links im Bild ist das typische SLR-Set der 80er, wie es damals viele Haushalte anschafften, selbst wenn man nicht besonders hohe fotografische Ambitionen hatte. Es bestand aus einer möglichst komfortablen, sprich automatischen Kamera (die Konica FS-1 hat eine Blendenautomatik) sowie zwei Zoomobjektiven, die einen Brennweitenbereich von 28-80 und 80-200 mm abdeckten. Gerne griff man hier des günstigen Preises wegen zu Fremdherstellern, im Bild hier das Soligor 28-80 f/3.5-4.5 und Tokina 80-200 f/4.5. Hier fehlt nur noch ein (ebenfalls möglichst automatischer) Elektronenblitz. Anfang der 80er musste man dafür insgesamt ca. 1200 DM auf den Tresen des Fotogeschäftes legen. Ganz schön viel Geld, um im Urlaub 3 und sonst bei Familienfeiern nochmal 2 Filme im Jahr zu machen, aber so war das bei vielen damals. Ich war deutlich preiswerter dabei: Ich war der einzige Bieter einer $0.99 Auktion und bekam ein fast perfektes Set geschickt!
Obwohl Konica immer mit innovativen Ideen und mutigem Design versucht hat, die Branche herauszufordern, gelang es Ihnen nie zu einem der führenden Kamerahersteller zu werden. Für eine eigene SLR-Autofokus-Entwicklung war man schließlich zu klein (obwohl man selbst die erste AF-Kamera gebaut hatte) und so warfen die Verantworlichen schon 1988 das Handtuch und man stellte die SLR Produktion ein. Konica konzentrierte sich im Folgenden auf einfachere Kameras, ihre Filmproduktion und stellte Fotokopierer her. Im Jahr 2003 erfolgte dann der Zusammenschluss mit Minolta, die das Kamerageschäft aber 2006 an Sony verkauften. Konica-Minolta stellen aber immer noch Fotokopierer her.
Datenblatt | Erste SLR mit automatischer Filmeinfädelung und motorischem Filmtransport |
Objektiv | Wechselobjektive mit Konica AR-Bajonett. |
Verschluss | Vertikaler, elektronischer Metall-Lamellenschlitzverschluß 1/1000s - 2s und B. |
Belichtungsmessung | Mittenbetonte TTL-Offenblendmessung, GaAs Zelle, Empfindlichkeitseinstellung 25-3200 ASA. Blendenautomatik sowie automatische Blitzfunktionen mit X24 Blitz. |
Fokussierung | Autofokus mit AF-Motor in der Kamera. Schärfeindikator mit drei LED im Sucher, Datenkommunikation mit AF-Objektiv durch 5 Kontakte am Bajonett, manueller Fokus. |
Sucher | SLR, 90% des Bildfelds, Suchervergrößerung 0.67x (mit 40mm). LED-Anzeige der ermittelten Blende. |
Blitz | Mittenkontakt im Zubehörschuh und Synchronbuchse (X). 1/100s Synchronzeit bei Systemblitz, sonst 1/60s. Zusätzliche Kontakte für Systemblitz. |
Filmtransport | motorisch bis zu 1.5 B/s, Rückspulen manuell, Bildzählwerk. |
sonst. Ausstattung | elektronischer Selbstauslöser, keine Abblendtaste, Anschluss für elektrischen Fernauslöser, Hauptschalter. |
Maße, Gewicht | ca. 146/90/46 mm, 560g ohne Objektiv und Batterien |
Batterie | 4 x AA (Standard Alkali-Mangan). |
Baujahr(e) | 1979-1983 (diese: Januar 1979) |
Kaufpreis, Wert heute | ca. 500 DM (Gehäuse, 1979), heutiger Wert ca. US$10 |
Links | Manual (english), Wikipedia, Andreas Buhl, Weber, Youtube Commercial, Konica (Camera-Wiki) |