2015-08-02

Keystone K 1020 auto-instant Reflex

Die erste Spiegelreflexkamera (SLR) für Kodak's Instamatic Kassette (126er) kommt formal aus den USA, aber eben nicht von Kodak selbst. Im Juni 1966, drei Jahre nachdem der gelbe Riese die 126er Kassette auf den Markt brachte, war es Keystone, die Nummer 3 auf dem amerikanischen Kameramarkt (nach Kodak und Polaroid), die als erste schalteten und die immer populärer werdende SLR mit der Kassette paarten. Keystone war eher im Einfachkamera-Massenmarkt aktiv und ließ die Kamera von Mamiya in Japan produzieren. Hierbei griff man wohl auf einige Elemente der Auto-Lux 35 zurück. Obwohl die erste von fünf 126er SLR auf dem Markt, blieb sie mit unter $100 Kaufpreis (1967) immer die preiswerteste.
The first single lens reflex (SLR) for Kodak's Instamatic 126 cartridge comes formally from the US, but not by Kodak itself. In June 1966, three years after the yellow giant launched the 126 cartridge on the market, it was Keystone, number 3 of the US camera market (behind Kodak and Polaroid) to first pair the increasingly popular SLR concept with the instant loadable cassette. Keystone was rather active in the mass market for simple cameras and used Mamiya in Japan as a toll producer. Some elements of the Auto-Lux 35 might have been re-used. Although the first of total five 126 SLR's on the market, it always remained the cheapest with less than a $100 price tag (1967).
Die Kamera selbst ist höchst simpel und hat sogut wie keine Bedienelemente. Für's Filmeinlegen, Scharfstellen und Auslösen braucht es eigentlich keine Anleitung, auch der Sockel für den Sylvania-Blitzwürfel ist idotensicher. Die Blendenautomatik (mit Nadelanzeige im Sucher) wird vom Selenelement gesteuert, es gibt nur eine Verschlusszeit (die nirgends genannt wird, vermutlich 1/80 s). Die Anleitung verrät, dass zum Blitzen eine andere Verschlusszeit verwendet wird (aber wieder nicht welche, hier vermute ich 1/40 s). Zum Zünden der N-Blitzwürfel werden zwei Alkalibatterien der Größe N gebraucht, ansonsten funktioniert die Kamera auch ohne Batterie. Das Objektiv (48 mm f/2.8) ist vermutlich baugleich mit dem entsprechenden Mamiya Sekor, ein recht anständiges Triplet.
The camera itself is very simple and has almost no controls. Film loading, focus and shoot don't really require a manual, also the socket for the Sylvania flashcubes is fool-proof. The shutter priority automatic (with needle indicator in the viewfinder) is controlled by the selenium element, there is only one shutter speed (which is mentioned nowhere, probably 1/80 s). The manual reveals a different shutter speed for flash photography (but again not which, I'm guessing here 1/40 s). To ignite the N-flashcubes two alkaline batteries of size N are needed, otherwise the camera works without. The lens (48 mm f/2.8) is probably identical to the corresponding Mamiya Sekor, quite a decent Triplet.

Keystone selbst ist während der Bauzeit der K 1020 an Berkey Photo verkauft worden und danach von Boston, MA nach Clifton, NJ umgezogen. In den 70ern konnte man zunächst seinen Marktanteil steigern, dann aber nicht mehr gegen den Giganten aus Rochester mithalten. Nach weiteren Verkäufen stand 1991 die Pleite. Der Machtkampf mit Kodak wird in einem Artikel über Benjamin Berkey blumig beschrieben, ich habe seinem Sohn Harvey schon vor Wochen eine e-mail geschrieben, mit der Hoffnung weitere Details zur K 1020 zu erfahren, aber erfolglos. So wird es wohl ein Geheimnis bleiben, wie erfolgreich die Kamera am Markt war und wieviele Exemplare verkauft wurden. Mein Exemplar hat mich $6 plus Porto gekostet, laut Collectiblend ist es wohl ein bisschen mehr wert.
During production of the K 1020 Keystone itself was aquired by  Berkey Photo and then moved from Boston, MA to Clifton, NJ. During the 70's they first increased their market share, but eventually they lost the competition against the giants from Rochester. After further owner changes they filed for bankruptcy in 1991. The fight with Kodak has been described in an article about Benjamin Berkey quite flowery. I wrote an e-mail to his son Harvey with some hope to find out further details about the K 1020, but without success. Therfore, it will probably remain a mystery how successful the camera was and how many copies were sold. My copy has cost me $ 6 plus freight, according to Collectiblend it is probably worth a little bit more.

7 Kommentare:

  1. Toller Post !
    Bei dir werden die Kameras Exotischer und bei mir älter > http://4n4l063.blogspot.de/2015/08/irgendwas-gibt-es-auch-vor-und-b.html

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    1. Danke! Das kann ich übrigens mit einer Retina I (118) von 1935 kontern, die mir neulich ins Haus geflattert kam. Ich habe derzeit einen kleinen Kamerastau, den ich Blog-mäßig noch abarbeiten muss... Es gibt in der Kategorie auch noch eine Retina I (010) von ca. 1949 (für nur $10 gekauft!) und eine "nearly mint" Retinette 1a von 1963 ($15, inklusive Karton und Anleitung). Viele Grüße, Christoph

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    2. Kamerastau Ohja die ganzen Filmkameras müssen noch erfasst werden von meinem Vater.
      Was mich interessieren würde was eine Argus C3 auf der anderen Seite des teiches kostet

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    3. Argus C3 kosten hier so $10-$30 je nach Zustand und Alter. Ich habe zwei, du kannst eine haben, wenn ich sie dann mal irgendwann ausgepackt bekomme (das wird 2016!?). Siehe hier: http://knippsen.blogspot.com/search/label/Argus, eine ist von 1942, die andere von 1947. Ansonsten kann ich auch die Augen offenhalten und dir eine besorgen...

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    4. Solange kann ich warten und werde mich erkenntlich Ziegen suchst du denn noch was bestimmtes an Kameras ?
      Gruß Jörg

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    5. Da lass ich mich überraschen... Wie bist du überhaupt auf die Argus gekommen?

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    6. Für mich ist die Argus die Amerikanische Leica.
      Robust und berühmte Persönlichkeiten hatten Sie.
      Was mich auch fasziniert ist halt das Rechteckige Design.
      Wenn du mal eine in einem Yardsale findest welche noch funktioniert wobei das alter egal ist man sollte noch fotografieren können.

      Gruß

      Jörg

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