Meine neueste Erwerbung auf einem kleinen Flohmarkt in Denville, NJ, meine zweite Brownie (die erste ist viel jünger und sieht ganz anders aus) und ab sofort die älteste Kamera in meiner Sammlung (siehe unten...). Die Geschichte fängt in den 1880'er Jahren an, als Georg Eastman erkennt, dass er seinen Film in Massen verkaufen kann, wenn es denn nur a) erschwingliche Kameras gibt und b) den Leuten das komplizierte Entwickeln der Filme abgenommen wird. Die ersten Kameras (Kodak No.1 etc.) sahen im Prinzip schon wie diese hier aus, waren a) noch zu teuer ($25), um von Jedermann gekauft zu werden und b) gab es noch keine Papierrückseite für den Rollfilm und die Kunden mussten zum Fotohändler für einen Filmwechsel.
Das änderte sich 1900 mit der "Brownie", einer Kamera, die für $1 verkauft wurde. Schon 1901 kam die Brownie No. 2 auf den Markt, statt quadratischer 57x57 mm nun mit dem neuen 120er Rollfilm für das Format 6x9 cm. Und wegen der größeren Bilder kostete sie $2. Ja, die Brownie No.2 war die erste Kamera für den populärsten und heute letzten noch produzierten Rollfilm.
Für dieses Alter und der Tatsache, dass ein Großteil der Kamera aus Holz und Pappe (!) besteht ist sie noch super in Schuss und voll funktionsfähig! Den Frontdeckel kann man leicht entfernen und darunter kommt der einfache, aber geniale Rotationsverschluss zum Vorschein (siehe Video). Drei unscheinbare Hebelchen steuern die Kamera. Der Schieber in der Mitte regelt die Blende (ich würde schätzen: f/8, f/11 und f/16), der kleine daneben schaltet von Zeitaufnahme ("B") auf Momentaufnahme (ca. 1/10 -1/15 s). Und dann gibt es nur noch den Auslöser selbst, den man einmal hoch, beim nächsten Mal wieder runterschieben, aber nie spannen muss!
Die Brownie No. 2 wurde fast 35 Jahre lang produziert und während dieser Zeit wurden immer wieder Verbesserungen vorgenommen. Grob lassen sich 6 Generationen der Kamera beschreiben, die als Modelle A bis F bezeichnet werden (siehe Link). Aber auch innerhalb einer Generation wurden kleinere Veränderungen vorgenommen. Meine hier ist ein Modell C aus den ersten Jahren der Produktion zwischen 1907 und 1910.
Für dieses Alter und der Tatsache, dass ein Großteil der Kamera aus Holz und Pappe (!) besteht ist sie noch super in Schuss und voll funktionsfähig! Den Frontdeckel kann man leicht entfernen und darunter kommt der einfache, aber geniale Rotationsverschluss zum Vorschein (siehe Video). Drei unscheinbare Hebelchen steuern die Kamera. Der Schieber in der Mitte regelt die Blende (ich würde schätzen: f/8, f/11 und f/16), der kleine daneben schaltet von Zeitaufnahme ("B") auf Momentaufnahme (ca. 1/10 -1/15 s). Und dann gibt es nur noch den Auslöser selbst, den man einmal hoch, beim nächsten Mal wieder runterschieben, aber nie spannen muss!
Das einzige, was an dieser Kamera nicht mehr ganz ist, ist der alte Lederriemen, aber immerhin ist er noch dran. Die Brownie No. 2 ist natürlich nicht nur für Kodak's 6x9 Rollfilmkameras die Ahnherrin, sondern fast jeder Hersteller, der im Massenmarkt mitspielen wollte, hatte eine im Programm und das bis in die 1960er Jahre. Ich besitze noch zwei andere: eine Gevabox und eine Agfabox, beide aus den 1950er Jahren und nicht mehr aus Pappe!
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