Many functions, which later have been integrated into cameras like the
self timer, the exposure meter or the electronic flash (only to mention the most important) started
their technical existence as external accessories. Same with the optical
range finder, which named an entire class of cameras and still is used by
some high end gear (e.g. the Leica
M9 digital camera)!
Viele Funktionen, die später in Kameras integriert wurden wie der
Selbstauslöser , der Belichtungsmesser oder der Elektronenblitz (um nur die wichtigsten zu nennen) begannen
ihr technisches Dasein als externes Zubehör. So auch der optische
Entfernungsmesser, der einer ganzen Klasse von Kameras - den
Messsucherkamers (engl. Rangefinder)- ihren Namen gab und auch heute noch
z.B. in der Leica M9 Digitalkamera zum Einsatz kommt!
Estimating a distance is not easy. Simple cameras with low aperture lenses
have a huge depth of field and therefore a basic fix focus lens is
sufficient. A few others allow to select a distance range, mostly
designated with symbols for portrait, group or landscape. For high quality,
mostly high aperture lenses this type of accuracy is not sufficient
anymore: a focus assistant is needed. Beside the principle realized in
(single or twin lens) reflex cameras, which is pretty exact but results in
complex and bulky constructions the optical range finder established itself
in camera history.
Entfernungen zu schätzen ist nicht ganz einfach. Einfache Kameras mit
lichtschwachen Objektiven haben meist eine große Tiefenschärfe
und so reicht ein einfaches Fixfokus-Objektiv. Bei anderen
kann der Fotograf Entfernungsbereiche wählen, die z.B. mit
Symbolen für Portrait, Gruppe und Landschaft bezeichnet werden. Bei
besseren, sprich lichtstärkeren Optiken reicht diese Genauigkeit nicht
mehr, um einwandfreie Aufnahmen zu machen: eine Scharfstellhilfe muss her.
Neben dem Spiegelreflexprinzip, welches sehr genau ist, die Kameras aber
komplex und groß macht, setzte sich insbesondere der optische
Entfernungsmesser durch.
How does it work: The photographer focuses the object through the eyepiece (E) and sees two half images, which he lines up to each other by turning the dial (D). In simple systems like this one, the first half image (upper pane) is a direct view through the window (W), the second half image (lower pane) stems from a window within (D), which is a few cm away from W and reaches the observers eye reflected by two mirrors (M). With objects in infinite distance both mirrors are parallel to each and at 45° respective to the eyepiece and both panes line up perfectly. For closer objects one of the mirrors has to be slightly tilted to align the two half images. With Kodak's pocket range finder one achieves this by turning the dial (D), which has a different thickness on the back side and moves the lever (L) and with that the mirror pretty exactly. A small auxiliary optic (A) fades in the metered distance in feet, the respective scale is engraved on the window of (D), clever!
Wie funktionierts: Der Fotograf schaut durch den Sucher (E) auf das Objekt
und erblickt dort zwei Halbbilder, die er durch Drehen eines Einstellringes
(D) zur Deckung bringt. In einfachen Systemen wie diesem hier, stammt das
erste Halbbild (hier die obere Bildhälfte) vom direkten
Sucherdurchblick (W), das zweite Halbbild aus einem wenige Zentimeter
entfernten Fenster (D) gelangt über zwei Umlenkspiegel (M) ins Auge
des Betrachters (untere Bildhälfte). Bei unendlich entfernten Objekten
stehen beide Spiegel parallel zu einander und im Winkel von 45° zum
Einblick und dennoch kombinieren sich beide Halbbilder perfekt. Bei
näheren Objekten muss man einen der Spiegel leicht kippen, um die
Bilder zur Deckung zu bringen. Beim Kodak Pocket Range Finder wird dies
durch Drehen des Einstellrings (D) erreicht, der auf der Rückseite
unterschiedlich dick ist, und über den Hebel (L) den Spiegel sehr
genau verstellt. Eine winzige Hilfsoptik (A) blendet zusätzlich noch
die gemessene Entfernung (in Fuß) ein, deren Skala auf der
Hilfsfesterscheibe eingeprägt ist, pfiffig!
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More complex systems than this one combine the range finder with the
viewer. They use full images from semi-transparent mirrors instead of half
images. Interestingly the principle of the first commercial auto-focus
camera is more or less exactly the same, see here.
Komplexere Systeme als dieses hier kombinieren Sucher mit
Entfernfungsmesser (sog. Messsucher) und verwenden halbdurchlässige
Spiegel statt halber Bilder. Das Messprinzip bleibt aber das selbe.
Interessanterweise beruht auch das Autofokussystem der ersten kommerziellen Autofokuskamera auf diesem Prinzip, siehe
hier.
Kodak's pocket range finder dates from the late 1930'ies and has been
offered at US$ 7 as an accessory for cameras like the Retina I
or the Duo
Six-20. Naturally, it could also been used for any other camera, which
had no own range finder. I found my finder on a flea market in New York
City (Antique Garage, 125 W 25th Street). Back at home I
opened it and cleaned the mirrors. Voila: It functions again like in the
old days and also the metered distances look reasonable.
Kodak's Pocket Rangefinder stammt aus der zweiten Hälfte der 1930er
Jahre und wurde damals für 7 US$ als Zubehör u.a. für die
Retina
I oder die Duo Six-20 angeboten, konnte aber natürlich auch für
jede andere Kamera ohne eigenen Entfernungsmesser verwendet werden. Mein
Exemplar habe ich auf einem Flohmarkt in New York City (Antique Garage, 125 W 25th Street) gefunden, zu Hause
aufgeschraubt und gereinigt (die Spiegel waren verdreckt). Seit dem
funktioniert er wieder wie früher und auch die Entfernungen, die er
anzeigt scheinen zu stimmen.
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