2016-07-04

Frühe Nikon F


Heute Nacht ist eine bemerkenswerte e-bay Auktion zu Ende gegangen und eine der wohl frühesten bekannten Nikon F (#6400087) hat für US $6,111 plus Versand den Besitzer gewechselt. Ihr Zustand war nicht einmal exzellent, allein die niedrige Seriennummer und die Tatsache, dass (noch) ein Tuchschlitzverschluss verbaut war, hat den Preis derart nach oben getrieben. Nur zum Vergleich: Gut erhaltene (jüngere) Exemplare gehen sonst für ca. $100 und $300 über den Tresen (so wie meine). 
Über den Verkäufer weiß man, dass er aus Kalifornien kommt. Wer der glückliche Käufer ist, bleibt allerdings im Dunkeln. Mal sehen, ob der bekannteste Nikon F Sammler Richard De Stoutz hier zugeschlagen hat, dann sollte die Kamera bald auf seiner Webseite auftauchen. Seine bisher älteste F hat die Nummer 6400492.



2016-06-19

Agfamatic Pocket 4000

Eine "Ritsch-Ratsch-Klick" hatte ich schon länger auf dem Zettel. Im letzten Monat fand ich diese hier für nur 3,50 € auf einem Flohmarkt, wirklich ein Schnäppchen. Auch wenn in meiner Familie selbst niemand eine hatte, so ist es doch in meiner Erinnerung die Hosentaschenkamera der 70er und und frühen 80er Jahre. Obwohl Agfa mit ihrem eigenen easy-load Format "Rapid" relativ erfolglos war und sich schließlich auf Kodak's Erfolgsformate Instamatic (126er) und Instamatic Pocket (110er) fokussiert hat, so waren sie mit den entsprechenden Kameras sehr erfolgreich. Ich halte die Agfamatic Pocket Serie für die schönste und auch vom technischen Design her gelungenste Pocket-Kamera. Aber auch hier hat Agfa nichts wesentlich Neues gebracht, das Grunddesign mit dem sogenannten Teleskop-Schnellaufzug wurde von der berühmten Minox (Walter Zapp, seit 1936!) übernommen, und sie sieht der Minolta-16 (1955-1974) schon sehr ähnlich. Beide, Minox und Minolta spielten preislich aber in einer anderen Liga und man kann Agfa zugute halten, dass sie diese Art Kameras der breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht hat.    
A "Ritsch Ratsch-click" was on my must-have list for a long time already. Last month, I found one for only 3.50 € at a flea market, a bargain. Although, nobody in my closer family even had one, I still remeber it to be THE pocket camera of the 70s and early 80s. Agfa had its own easy-load format "Rapid" which was relatively unsuccessful. Eventually, they jumped on Kodak's success film catridges Instamatic (type 126) and Instamatic Pocket (type 110). With these they were very successful even as a camera producer. I believe, that the Agfamatic Pocket series is the most beautiful and also from a technical design perspective most successful pocket camera. However, Agfa introduced nothing essentially new, the basic design of the so-called telescope rapid winder was copied from the famous Minox (Walter Zapp, since 1936!). In addition, the camera looks like a Minolta 16 (1955-1974). Both, Minox and Minolta due to their higher prices addressed a different target group. Agfa made the concept available to a broader public.

Agfamatic hießen auch schon Agfa's einfachere Kameras für die Instamatic (126er) Kassette, so wie meine allererste Kamera. Aber erst die Agfamatic Pocket Serie ab 1974 brachte tatsächlich eine AutoMATIC, zumindest ab diesem Modell 4000 und höher. Gespeist durch zwei V625/LR9 Zellen gibt es einen CdS-Belichtungsmesser, der wiederum Verschluss (und Blende?) zwischen 1/30 und 1/500 steuert (bei Verwendung des orangen Sensor-Auslöseknopfes). Bei Verwendung eines Drahrtauslösers (und Stativs, dazu die Trageschlaufe aus dem Stativgewinde drehen) soll der Verschluss sogar bis 15s gehen und damit Nachtaufnahmen ermöglichen. Manuell einstellen muss man nur die Entfernung, und das in drei symbolisierten Stufen: Portrait, Gruppe, Ferne.  Aufstecken lassen sich X-Blitzwürfel,  spätere Agfamatic Pocketmodelle (x008) hatten eine Anschluss für den Topflash. Besonders erwähnenswert ist das dreilinsige und im Vergleich zu den 126er Agfamatic Kameras sehr gute Objektiv Color Apotar (27 mm f/6.5). Nötig vor allem, um trotz des kleinen Negativformats noch gute Abbildungsleistungen zu bekommen. Agfa baute die Kamera Serie noch bis ca. 1982, um sich dann von der eigenen Kameraproduktion zu verabschieden. Die ersten Autofokus-Kameras waren nämlich inzwischen auf dem Markt und das Bessere ist wie immer Feind des Guten. Und so machte es dann Mitte der 80er Jahre beim Fotografieren andere Geräusche und nicht mehr Ritsch-Ratsch-Klick.
Agfamatic already was teh name for Agfa's simpler cameras for the Instamatic (126er) cartridge, as was my very first camera. But only the Agfamatic Pocket Series from 1974 actually offered an AutoMATIC, at least starting with this model 4000 and higher. Fed by two V625 / LR9 battery cells there is a CdS exposure meter, which controls shutter (and aperture?) between 1/30 and 1/500 sec (using the orange sensor-release button). When using a wire relases (and a tripod, of course. Remove the wrist strap from the tripod thread for this purpose) the shutter even works down to 15 sec and enables night shooting. The focus needs to be manually adjusted, using three different symbols for the distance: portrait, group, distance. X-flashcubes can be plugged on, later Agfamatic Pocket models (X008) had a connection for the Topflash system. Consisting of three elements and particularly noteworthy is the very good lens Color Apotar (27 mm f/6.5), especially when compared to the 126 Agfamatics which had simpler lenses. This was necessary to achieve sufficient image performance despite the small film format. Agfa continued to built this camera series until about 1982 when they eventually exited their own camera production. In the early 80s the first autofocus cameras appeared in the market and as always, the better is the enemy of the good. Therefore, from the mid-80s taking pictures sounded different from Ritsch Ratsch-click.

2016-05-27

Yashica EZ-matic 4



Die allermeisten Instamatic Kameras (126er Kassette) waren billige Plastik-Knippsen, so wie Kodak's Instamatic 100/104 oder meine erste Kamera. Mit der Kassette lassen sich aber auch wirklich simple Kameras realisieren, wie der Simplex Snapper. Das Erscheinen der Kassette auf dem Markt 1963 war eine Erfolgsstory nach Kodak's Geschmack. Endlich gab es ein Filmformat, was wirklich auch der Ungeschickteste in eine Kamera einlegen konnte, kein umständliches Rumfummeln mehr wie mit der Kleinbildpatrone (Rückspulen!) oder dem Rollfilm. Das hat auch einige renomierte Kamerahersteller aufgescheucht, sodass bald schon High-End Kameras für dieses Format auf dem Markt erschienen. Über die fünf Spiegelreflexkameras für dieses Format, die ich heute stolz mein eigen nennen darf, habe ich ja kürzlich schon berichtet. Aber einige Kamerahersteller brachten natürlich auch hochwertige Sucherkameras auf den Markt, und diese Yashica gehört hier sicher zu den Besten. Eine Übersicht gibt Mr. Martin, allerdings fehlt hier die Rollei A26.  
Yashica nahm als Designgrundlage ihre schicke Halbformatkamera Yashica Half 17 und brachte ab 1966 die einfache EZ-matic und dann (ab ca. 1967) diese EZ-matic 4.  Neben der Kodak Instamatic Kassette bediente Yashica auch Agfa's Rapid System mit entsprechend designten Kameras. Mann wollte wohl keinen Zug verpassen.
Die EZ-matic 4 hat bis auf den fehlenden Messsucher (wie z.B. ihre Konkurrentin Minolta Autopak 700) eigentlich alles High-Tech an Bord, was die 60er-Jahre bieten konnten: Volle Belichtungsautomatik mit Steuerung von Verschlusszeit (1/30 bis 1/500) und Blende (1.9 bis 22) durch den Selen-Belichtungsmesser, oder wahlweise Zeitautomatik nach Blendenvorwahl. Die Zeiten konnten manuell nicht einzeln gewählt werden, werden aber im Sucher angezeigt. Mit ihrem Yashinon-DX 38mm f/1.9 ist sie meines Wissens die lichtstärkste Kamera für dieses Format, lediglich eingeholt von Kodak's Instamatik Reflex, wenn man das teure Xenon 50 f/1.9 angesetzt hatte. Neben dem lichtstärkeren Objektiv hatte die "4" der EZ-matic die Möglichkeiten zum Anschluss von Blitzlicht voraus, und zwar beides, per Kabel angeschlossenem Aufsteckblitz im Zubehörschuh als auch Kodak's Flashcubes. Für letztere hatte die Kamera ein großes Batteriefach auf der Vorderseite. Außerdem hatten die EZ-matics als einzige Instamatic Kameras einen Selbstauslöser an Bord.
Leider gibt es nicht sehr viele Informationen wielange und in wievielen Exemplaren Yashica die EZ-matic Kameras gebaut hat. Eine einzige Quelle spricht von über 25.000 Einheiten für die einfache der beiden, für die "4" gibt es keine Infos. Allerdings läßt sich mit einiger Sicherheit annehmen, dass beide zusammen schon 1969 von der EZ-matic Electronic abgelöst wurden. Bei dieser besinnt sich Yashica wieder auf die eigentliche Zielgruppe der 126er Kassette, nämlich den absoluten Foto-Laien.  Die mangelnde Filmplanlage der Kassette macht jegliches High-Tech eigentlich sinnlos. Das haben spätestens Anfang der 70er die meisten Kunden und damit auch die Hersteller verstanden.
Mein Exemplar lief mir letztes Wochenende auf einem kleinen Flohmarkt für nur 4,50€ über den Weg, da konnte ich bei dem sehr guten Zustand der Kamera nicht nein sagen. Bei e-bay wechseln diese Kameras für 20-30 € den Besitzer, wobei mir aufgefallen ist, dass die allermeisten Angebote aus den USA stammen und die Kameras hier in Europa eher selten sind. Immer schön, ein kleines Schnäppchen gemacht zu haben!

2016-05-26

Foto Quelle Revue 100 C

Manchmal bekomme ich einfach Kameras für meine Sammlung geschenkt. Diesmal ist es eine Revue 100C. Revue war die Hausmarke von Foto Quelle, in den 70er und 80er Jahren ein Gigant auf dem Fotomarkt, der relativ preiswert Kameras und andere Fotoartikel anderer Hersteller unter eigener Marke verkaufte. Die Revue 100C ist baugleich zur Regula Picca C und wurde wie diese vom Kamerawerk King&Bauser in Bad Liebenzell im Schwarzwald gebaut. 

Die Kamera ähnelt von der Bauart her der älteren Genaration von Kings Regula Sprinty Serie, ist aber kompakter. Interessantestes Merkmal bei dem Basismodell 100C ist der nicht vorhandene Selen-Belichtungsmesser, dessen charakteristisches Frontfenster dennoch die Kamera ziert. Die höherwertigen Modelle (bei Revue 200C und 300C) haben ihn dann wirklich. Wirklich elegant gelöst finde ich den einfachen mechanischen Rectormat-Verschluss, bei dem sich Blende (2.8 bis 16) und Verschlusszeit (30, 60, 125, 300) nicht unabhängig voneinander, sondern nur in Kombinationen einstellen lassen (siehe Foto). Es gibt sogar B für Zeitaufnahmen, aber nur wenn man eine Drahtauslöser in ein separates Isogewinde schraubt. Gebaut wurde die Kamera Mitte der 70er, allerdings habe ich keine Ahnung in welchen Stückzahlen. Es werden wohl nicht wenige gewesen sein.


2016-05-22

Kodak Retina I (126)

Neulich in Wien auf dem Samstags-Flohmarkt direkt am Naschmarkt gab es für mich jede Menge Kameras zu durchforsten, die meisten allerdings recht überteuert für ihren schlechten Zustand. Diese hier musste ich aber retten, für nur 15€ wurde sie mein. Sie ist schon die fünfte Retina 1, die ich gekauft habe (siehe meine anderen hier). Am Stand war ich mir noch nicht 100% sicher, hatte aber schon geahnt, dass es sich um das Vorkriegsmodell 126 handelt, zu erkennen an der Kombination aus Chrom-Gehäusekappe und fehlendem Gehäuseauslöser, der kam erst mit dem Nachfolgemodell 141.

Anhand der relativ späten Seriennummer (966994) läßt sich die Kamera auf 1937 datieren. Besonders entzückt war ich als ich realisierte, dass mein Exemplar noch den kleinen Aufschraubdrahtauslöser besitzt, ein Merkmal aller frühen Modelle. Allerdings existiert dieses Detail bei den meisten heute noch erhaltenen Retinas nicht mehr und so ist dieses kleine Zubehör heute mehr wert als der Rest der Kamera.
Was fehlt ist allerdings der Tiefenschärfe-Drehknopf am Boden der Kamera, irgendjemand hatte ihn abgeschraubt. Bis aud das ist die Kamera sehr gut erhalten, man sieht ihr das Alter (79 Jahre!) überhaupt nicht an. Im Bild unten, alle im geschlossenen Zustand und gestapelt, von oben nach unten die Modelle 118, 126 und 010. 
Jetzt wird es hier ja schon eine kleine Serie zur Retina 1 und da will ich noch meiner Vorliebe nachgehen und Daten zu Produktionszahlen aufbereiten. Insgesamt wurden ca. 460.000 Retina 1 Kameras gebaut, interessanterweise ziehmlich genau die Hälfte davon vor dem Krieg (9 Modelle) und die andere danach mit nur 2 Modellen. Als Quellen habe ich im wesentlichen die Seriennummernlisten von Chris's camera pages sowie die Informationen von Mischa Koning's Kodak Seiten verwendet. Das Modell 126 trägt ca. 32000 Exemplare zur Gesamtzahl bei.

2016-05-14

Westlicht Museum Wien

Und gleich noch ein Museum, besucht am letzten Wochende in Wien. Eine schöne Kamera-Sammlung gibt es zu sehen mit allen wesentlichen Meilensteinen. Ich fand die Beschriftung machmal etwas zu knapp, einige Kameras hatten kein Schildchen. Neben der Kamerasammlung gibt es eine (wechselnde) Fotoausstellung, bis zum 22. Mai wird noch das Lebenswerk von Magnum Fotograf Hiroji Kubota gezeigt. Ohne diese lohnenswerte Ergänzung zu den Kameras wären die 7 Euro Eintritt ein bisschen viel gewesen.  

http://www.westlicht.com

2016-04-10

Deutsches Technikmuseum Berlin


Am 30.3. habe ich während einer Berlin Städtereise auch das Deutsche Technikmuseum am Gleisdreieck in Kreuzberg besucht. Bekannt eigentlich für die Austellungen zu Schifffahrt, Flugzeugen und insbesondere Eisenbahn, gibt es auf der 2. Etage des Beamtenhauses eine Fototechnik Dauerausstellung mit lehrreichen Schaukästen zu vielen fototechnischen Aspekten und natürlich jede Menge Kameras. Insgesamt ein lohnenswerter Besuch, wer nur für die Fotoausstellung hingeht wird aber vermutlich enttäuscht. Andere Museen bieten da mehr (siehe auch hier...).

2016-04-03

Olympus OM-1


Schon lange auf meiner Muss-Haben-Liste war Yoshihisa Maitani's vierter Designstreich, die kleinste Kleinbild-Spiegelreflex der 1970 und das trotz aller damals aktuellen technischen Features. Auch ästhetisch ein Juwel setzte sie schnell Maßstäbe für Qualität und Design und begründete den Erfolg der gesamten OM-Serie, die mit relativ wenigen Modellen ziemlich genau 30 Jahre lang (1972-2002) auf dem Markt war. Nach einer 10-jährigen Pause setzte Olympus 2012 die Designlinie fort, heute als spiegellose MicroFourThirds Systemkamera. Auch ich konnte letztes Jahr nicht widerstehen.
Nachdem die Kleinbild-Kameras der 50er und 60er Jahre durch das Hinzufügen technischer Features immer größer wurden, zeigte Maitani und die anderen Olympus Ingenieure der Fotowelt, dass voll- und hochwertige SLR's nicht wesentlich größer sein müssen als die kompakteste SLR der 50er: Zenit-C, und die basierte ja auf einem Leica-Grunddesign. Ich finde, nichts illustriert ihre kompakten Proportionen so gut, wie der direkte Fotovergleich oben mit meiner klobigsten SLR. Man beachte: Beide Kameras waren zwischen 1972 und 1975 parallel auf dem Markt!



Im Laufe der 70er brachten dann auch andere Hersteller wieder kompaktere und leichtere SLR's auf den Markt, prominenteste Vertreter sind die Kameras aus Pentax' M-Serie, aber auch meine erste KB-SLR Nikon EM hatte OM-Dimensionen. Aber die Geschichte wiederholt sich: Durch weiteres Hinzufügen technischer Features, diesmal sind es motorischer Filmtransport und Autofokus, wachsen die Kameras in den 80er und 90er Jahren wieder. Und auch der Übergang ins digitale Zeitalter geht erst mal nicht mit einem Schrumpfen der Kameras einher (obwohl das Bildformat meist kleiner als KB ist!). Auch hier ist es wieder Olympus, die mit der E-Serie einige der kompaktesten DSLR's auf dem Markt hatten.

Der informierte Leser wird es schon bemerkt haben: Dies ist die "MD"-Version (Motor Drive), die ab Oktober 1974 so verkauft wurde. Die früheren M-1 und OM-1-Versionen hatten keinen Motoranschluss.  1979 gab es mit der OM-1N eine leichte Modellpflege, um die Kamera fit für neues innovatives Zubehör zu machen, was es für die OM-Serie reichlich gab. Genug hier, mehr Infos gibt es in der Tabelle unten sowie den angegebenen Links.

Datenblatt mechanische KB-Spiegelreflexkamera
Objektiv OM-Bajonett, hier mit F.Zuiko Auto-S 50 mm f/1.8  (6 Linsen in 4 Gruppen, Doppel-Gauss Typ)
Verschluss horizontaler Tuchschlitzverschluss, 1, 2, 4, 8, 15, 30, 60, 125, 250, 500, 1000 1/s und B, Einstellring rund ums Bajonett.
Belichtungsmessung mittenbetonte, integrale Offenbelndmessung, CdS, 25-1600 ASA
Fokussierung Spiegelreflex, Fresnelllinse, auswechselbare Einstellscheiben
Sucher SLR, Pentaprisma (0.92x mit 50 mm), 97% des Bildfelds, Anzeige der Messnadel (+/-) des Belichtungsmessers
Blitz Buchse umschaltbar für FP und X, sowie aufsteckbarer Zubehörschuh mit Mittenkontakt
Filmtransport Schnellspannhebel, Rückspulrad, Bildzählwerk, MD-Version: Anschluss von Motordrive (bis 5 B/s)
sonst. Ausstattung Selbstauslöser, pneumatische Spiegeldämpfung, Spiegel arretierbar, Zubehörschuh, Stativgewinde, Hauptschalter, Abblendtaste an jedem Objektiv, ISO-Drahtauslösergewinde
Maße, Gewicht ca. 136 x 83 x 50 mm, 510g/681g (ohne/mit Objektiv)
Batterie PX625 (oder PX13), bzw. moderne Alternativen
Baujahr(e) 1972-1987 (M-1: 1972, OM-1: ab Mai 1973, OM-1 MD ab Oktober 1974, OM-1N ab 1979).Diese (#396525) von Jan. 1975.  Insgesamt ca. 2.1 Millionen Exemplare. 
Kaufpreis, Wert heute 280 US$ (1976), ca. 50 € (MD), ca. 100€ (OM-1),
original M-1: US$500
Links Frühe (O)M-1 Broschüre, Explosionszeichnung, Erik Fiss, MIR,
Instruction manual (english), M-1 Information page, Maitani-Fan, Olympus OM-1 Story, Camera-Wiki, Wikipedia

2016-03-05

Bolta Photavit IV


Heute mal wieder nach langer Zeit eine wirklich kleine Kleinbildkamera, sowie ich schon einige in meiner Sammlung habe (Braun Paxette Ib, Rollei 35, Robot Junior, Olympus XA, ...). In diesem Fall werden wie bei der Robot nicht volle 24x36 mm belichtet, sonder quadratische 25x25 mm und man kann auch keine handelsüblichen 135er Patronen einlegen. Aber bei ihrem Erscheinen im Jahr 1948 wurde die Photavit IV zu Recht als kleinste Kamera für 35 mm Film beworben, und das obwohl ihre z.T. kleineren Vorgänger schon ab 1935 das Bolta Werk in Nürnberg verließen. 
Today, after a long time I'm again presenting a really small 35 mm film camera, from which I already have some in my collection (Braun Paxette Ib , Rollei 35, Robot Junior, Olympus XA , ...). In this case as with the Robot not the full 24x36 mm will be exposed to light, but a special square format of 25x25 mm. In addition you can't use commercially available 135 cartridges. However, when it appeared on the market in 1948 the Photavit IV was correctly advertised as smallest camera for 35 mm film, although its even smaller predecessors left the Bolta plant in Nuremberg already since 1935.


Das Bildformat von 25x25 mm überlappt etwas mit der Perforation des normalen KB-Films. Das liegt daran, dass Bolta's Kameras ursprünglich einen eigenen 35 mm breiten Film mit einem Papierrücken in den entsprechenden Bolta-Kassetten verwendete. Aus einem 36'er Kleinbildfilm kann man mit dem mitgelieferten Umspulgerät 2 mal die Kassette füllen (je 25 Aufnahmen), ich hab es nur mit einem schon belichteten Testfilm ausprobiert und finde es recht kompliziert. Ich bin noch untentschlossen, ob ich mal einen unbelichteten Film riskieren sollte. Insbesondere, weil ich nicht weiß, wie ich den belichteten Film wieder zurück in die normale Patrone und zum Entwickeln bekommen soll. 


The image format of 25x25 mm overlaps somewhat with the perforation of the standard 35 mm film. The reason is that Bolta's cameras originally used its own 35 mm (unperforated) film with a paper back delivered in respective Bolta cartridges. From a 36 frame 135 film you can fill the Bolta cartridges (25 images) twice using the provided rewinding device. I tried it once, only with an already exposed test film, and found it quite complicated. I'm still undecided whether I should risk a fresh roll of film. Particullaly, because I do not know how to get the exposed film back into the normal cartridge for developing.
Die kleinste Kamera für 35 mm Film in meinem Besitz The smallest camera for 35 mm film in my possession
Es gibt einige gute Seiten, die sich ausführlich den Photavit Kameras widmen (siehe Links unten). Ich will hier nicht alles wiederholen. Bei der Lektüre bin ich aber auf einen bisher nicht weiter erwähnten Umstand gestoßen. Die meisten Seiten gehen davon aus, dass die einzelnen Photavit Modelle einander zeitlich ablösten. Die Seriennummer meines Exemplars (28329) liegt aber weit oberhalb dessen, was von CJ für das Modell IV oder sogar das "Nachfolgemodell" V angibt. Ich denke daher, dass die Photavit V ab 1951 als Billigmodell parallel weiter zur IV produziert wurde und beide sich den selben Seriennummernbereich teilen. Anhand des Schneider Objektiv's kann man mein Exemplar auf Ende 1952 oder Anfang 1953 datieren.
There are some excellent sites dedicated to Photavit cameras (see links below). I will not repeat it all here. While reading and looking at my camera, I discovered a previously not covered circumstance. Most sites assume that the individual Photavit models followed each other in time. The serial number of my copy (# 28329) however, is higher than what CJ indicates for Model IV or even the "successor" V. Therefore, I believe that the Photavit V was introduced in 1951 as a low cost model and produced parallel to the IV. Both share the same serial number range. Based on the Schneider lens' serial number it is possible to date my copy at the end of 1952 or beginning of 1953.

Datenblatt Miniaturkamera für 35 mm Film
Objektiv Schneider-Kreuznach Xenar 37.5 mm f/2.8, auch andere Objektive waren anfänglich erhältlich.
Verschluss Zentralverschluss Synchro-Compur, B-1-2-5-10-25-50-100-250-500, Verschluss muss unabhängig vom Filmtransport gespannt werden
Belichtungsmessung keine
Fokussierung manuell, keine Scharfstellhilfe
Sucher einfacher, optischer Durchsichtsucher
Blitz Buchse mit Umschalter für FP oder X, alle Zeiten
Filmtransport 35 mm Film in speziellen Bolta Kassetten, Film wird mit Drehrad in zweite Kassette transportiert, Bildzählwerk, Doppelbelichtungssperre
sonst. Ausstattung ISO-Drahtauslösergewinde, Stativgewinde, Schärfentiefentabelle, Umspuleinrichtung von KB-Patrone gehört zum Lieferumfang
Maße, Gewicht ca. 60 x 91 x 53 mm, 317 g (ohne Filmkassetten)
Batterie keine
Baujahr(e) 1948-1953 (?), diese (# 28329) ca. Ende 1952 (nach Serien-# des Objektivs), ca. 20000 Exemplare (inkl. Photavit V)
Kaufpreis, Wert heute 165 DM (1951), ca. 100€ bzw. US$160
Links UKCamera, CJS-classic-cameras, Submin.com, Camera-wiki, Gebrauchsanweisung (1) , Gebrauchsaweisung (2), Broschüre (1) (2), Photavit.de,
Data Sheet Miniature camera for 35 mm film
Lens Schneider-Kreuznach Xenar 37.5 mm f/2.8, other lenses were initially available, too.
Shutter Leaf shutter Synchro Compur, B-1-2-5-10-25-50-100-250-500, shutter must be cocked separately of the film transport
Metering no
Focussing manual, no focussing aid
Viewfinder simple, optical viewfinder
Flash Socket with switch for FP or X, flash possible with all shutter speeds
Film advance 35mm film in special Bolta cartridges, film is advanced with rotary knob into second cartridge, frame counter, double exposure lock
misc. Features ISO-cable release thread, tripod thread, Depth of field table, rewinding equipment from 135 cartridge included
Size, Weight about 60 x 91 x 53 mm, 317 g (w/o cartridges)
Battery no
Year(s) of Production 1948-1953 (?), this (# 28329) about end of 1952 (# of the lens), about 20,000 copies (incl. Photavit V)
Original Price, Today's Value 165 DM (1951), ca. 100€ bzw. US$160
Links UKCamera, CJS-classic-cameras, Submin.com, Camera-wiki, Manual (in German, page 1) Manual (in German, page 2), Brochures (1) (2), Photavit.de,

2016-02-21

King Regula Reflex 2000 CTL


Eine Regula Reflex 2000 CTL vom Kamerawerk King & Bauser stand schon auf meiner "will haben"-Liste seit ich per Zufall vor fast 4 Jahren über die Regula Sprinty C 300 gestolpert war. Letztere ist in diversen Varianten zu Hunderttausenden auf den Markt gebracht worden, während die Regula Reflex eine der seltensten SLR's am Markt ist. Neben dem Raritäts-Faktor trägt noch die Legende vom Patentstreit mit Leitz sowie die für die 60er Jahre exzellenten 1/2000 s zur Faszination bei. A Regula Reflex 2000 CTL from Kamerawerk King & Bauser got on my "must-have" list 4 years ago when I randomly stumbled across the Regula Sprinty C 300 . The latter has been launched in six digit numbers, while the Regula Reflex is one of the rarest SLR's on the market. In addition to its rarity factor the legend of the patent dispute with Leitz and an excellent 1/2000 s shutter speed (at least for the 60ies) fuels the fascination.

Jedenfalls genug für mich, um immer mal wieder nach ihr auf Fotobörsen und natürlich e-bay zu schauen. Man findet regelmäßig Angebote, meist allerdings zu recht üppigen Preisen. Collectiblend listet sie für ca. $450, was auch ungefähr den meisten Angeboten entspricht. Aber sogar für defekte Gehäuse ohne Objektiv werden noch Preise von über 100€ verlangt. Meine Ausdauer und Verhandlungsgeschick hat sich ausgezahlt: Ich habe mein Exemplar für nur 120€ plus Versand erstanden und das sogar inklusive des späten Standardobjektives Auto Regulon 50 mm f/1.8. Die Kamera ist in exzellentem Zustand, lediglich der Plastikdeckel des Batteriefaches war mit einer toten Batterie darunter fest gefressen und durch frühere Versuche, dieses zu beheben arg beschädigt. Ich habe also vorsichtig zwei kleine Löcher in den Deckel gebohrt und damit kann man nun mit einer kleinen Zange das Ding wieder drehen und öffnen. Die alte PX625 Batterie habe ich durch den Adapter mit einer LR44 ersetzt. Und, sogar der Belichtungsmesser funktioniert wieder! Anyway, enough for me to look for it occasionally at camera markets and of course on e-bay. Regular offers mostly come with hefty prices. Collectiblend lists it for about $ 450, which also corresponds to most offers. And even for defective bodies without a lens prices of more than 100 € are requested. However, my patience and negotiation skills have paid off: I bought my copy for only 120 € plus shipping, this even including the late standard lens Auto Regulon 50mm f/1.8. The camera is in excellent condition, only the plastic lid of the battery compartment was jammed with a dead battery underneath and got damaged by previous attempts to resolve this. Carefully I've drilled two small holes into the lid and now can turn and open it again using pliers. The dead PX625 battery I've replaced with an adapter including a LR44. And, even the meter is working again!

Mythen und Fakten Myths and Facts

Produktionszeitraum Manufacturing period

Die Kamera wurde ja bereits auf der Photokina 1966 als Konzept bzw. Prototyp vorgestellt. Im Netz findet man daher immer wieder Vermutungen, dass sie dann wohl ab 1967 oder 1968 am Markt war. Auch ich bin darauf reingefallen. Der Testbericht im Foto-Tagebuch von 1970 spricht von "wieder einer Spiegelreflex-Kamera mehr auf dem ohnehin schon gesättigten Markt", womit das Erscheinungsjahr festgelegt wäre. Das letzte was man von King bzw. der Kamera gehört hat, ist, dass 1976 Pläne und Teile an National Instruments in Indien verkauft wurden. Es ist also wohl fair anzunehmen, dass zwischen 1970 und 1975 produziert bzw. vermarktet wurde. The camera was already introduced at Photokina 1966 as a concept or prototype. This obviously let to repeated suspicions that it probably was launched on the market in 1967 or 1968. I too fell for it. The report in Foto-Tagebuch from 1970 speaks of "yet another SLR camera on the already saturated market", with which the first year would be set. The last thing you heard of King or the camera, is that in 1976 plans and parts were sold to National Instruments in India. So it's probably fair to assume that production period was from 1970 to about 1975.

Produktionszahlen production figures

Von Verkäufern wird aus gutem Grund immer auf den Seltenheitswert der Kamera hingewiesen. Meist wird von wenigen Tausend Exemplaren gesprochen, was wohl stimmt. Ich habe mal im Netz Seriennummern gesammelt. Alle sind vierstellig, die niedrigste ist 1382 und die höchste 5155. Insgesamt habe ich mit neun Nummern meine Analyse durchgeführt und ca. 4500 Exemplare erhalten. Sie ist damit vermutlich die seltenste (deutsche) SLR-Serie, einzelne Modelle anderer Serien mögen seltener sein (auch natürlich Prototypen). Ihre direkten westdeutschen Konkurrenten Leicaflex, Zeiss Ikon (Ikarex etc.) oder Rollei waren mindestens fünfstellig, bei Produktion in Fernost (Rollei) sogar 6-stellig. Das alles ist natürlich gar nichts verglichen mit den SLR Produktionszahlen der japanischen Konkurrenz, die von 1970 bis 1975 von ca. 1.5 Millionen auf ca. 2.5 Millionen pro Jahr (!) angestiegen sind. Sellers always emphasize with good reason that the camera is rare. Most sources speak about a few thousand copies, which is probably true. I have collected serial numbers from internet sources like e-bay. All are four digits (with leading zeros), the lowest is 1382 and the highest 5155. I tried my analysis with nine data points and got about 4500 copies. It is therefore probably the rarest (German) SLR series, individual models of other series or prototypes of course might be rarer. Its direct West German competitors Leicaflex, Zeiss Ikon (Ikarex etc.) or Rollei were at least five digits, with production in Far East (Rollei) even 6 digits. All this is of course nothing compared to the SLR production figures of Japanese competition, which rose from 1970 to 1975 of about 1.5 million to about 2.5 million per year (!).

Die 1/2000 Sek... The 1/2000 sec ...

...schnellste Verschlusszeit war eines der wenigen Argumente von King die Kamera ins Premiumsegment einzuordnen. Diese Zeit konnten nicht viele bieten, die erste war schon 1960 die Konica F1 und dann die Canonflex R2000, die beide aber wohl kaum Käufer in Deutschland erreicht haben dürften. Die Leicaflex von 1964 hatte sie und dann noch die Mamiya/Sekor 2000DTL von 1969. Die Nikon F2 war 1971 die erste Kamera, die die 1/2000 s für Profikameras als Standard etablierte. Erst in den 80er Jahren wurde sie langsam auch Standard bei mittelpreisigen Amateurmodellen. ... fastest shutter speed was one of the few arguments of King to classify the camera into the premium segment. This speed was not offered by many, the first was in 1960, the Konica F1 and then the Canonflex R2000, but both hardly reached out to buyers in Germany. The Leicaflex from 1964 had it and then the Mamiya/Sekor 2000DTL of 1969. The Nikon F2 in 1971 was the first camera to establish the 1/2000 sec as a standard for professional cameras. It was only in the 80ies when it slowly became standard for mid-priced amateur models as well.

Patentstreit patent dispute

Das ist definitiv ein Mythos. Einen Patentstreit zwischen Leitz und King hat es nie gegeben. Man findet weder Belege dafür, noch einen objektiven Grund, warum überhaupt oder welches Patent (vielleicht dieses?) angeblich verletzt worden sei. Volkmar Kleinfeld hat in einem Gespräch mit Herrn Bauser dem Gerücht endgültig die Luft raus lassen können, trotzdem hält es sich natürlich im Netz und auch ich bin anfänglich darauf reingefallen. Der Grund, warum die Kamera nach nur wenigen Tausend Exemplaren wieder eingestellt wurde, war schlicht und einfach mangelnder Erfolg am Markt. "Bad Timing" kann man fast sagen. Ich behaupte hier mal, wäre die Kamera nur fünf Jahre früher am Markt gewesen, dann hätte sie eine Chance gehabt. Aber sie kam mit ihren 60er Jahre Features zu einer Zeit, als die Japaner die Deutschen Hersteller technisch und preislich in den Schatten stellten. Einen Seiteneinsteiger mit einer kompletten Neuentwicklung muss so was besonders hart treffen. This is definitely a myth. A patent dispute between Leitz and King has never existed. One finds neither evidence nor an objective reason why at all (or which patent had been infringed, maybe this?). Volkmar Kleinfeld finally squashed the rumor by a phone conversation with Mr. Bauser. However, it kind of survives in the web and also I initially fell for it. The reason why the camera production ceased after only a few thousand copies, was simply lack of success on the market. "Bad Timing" may be tempted to say. Let me just state, if the camera was launched only five years earlier it would have had a chance. But it came with its 60ies features at a time when the Japanese outshined the Germans technically as well as price wise. As a side entry with a complete new and independent design it must have been hit particularly hard.

Die anderen Modelle The other models

McKeown listet insgesamt insgesamt 4 SLR Modelle von King Regula auf und nennt sogar die technischen Unterschiede. Alle anderen im Netz, die sogar Sammlerpreise dazu listen, haben von ihm abgeschrieben. Angeblich gab es das Basismodel Regula Reflex CTL (ab 1967?) sowie gleichzeitig eine "SL" ohne Belichtungsmesser, beide also vor der 2000 CTL. Und dann noch ein Nachfolgemodell K650 (1972 - ?), angeblich mit Offenblendmessung sowie Anzeige der Blende im Sucher sowie Spot-Messung. Allen "anderen" Modellen ist aber gemein, dass es keinerlei Fotos von ihnen noch weitergehende Beschreibungen dazu zu finden gibt. Es mag entsprechende Pläne oder gar Prototypen gegeben haben. Ansonsten sind die genannten Kameras ein Mythos, kein Sammler dürfte ein solches heute sein Eigen nennen. Genauso verhält es sich mit einem verchromten Modell, wie es auf der Gebrauchsanleitung abgebildet ist. Auch das existierte wohl nur als Idee. (Nachtrag 2021-04-01: Stimmt nicht, es gibt mindestens einen Prototypen) Anders steht es nur mit den Kalimar (USA Distributor) und Ringfoto Modellen. Diese existieren wirklich, allerdings besteht der einzige Unterschied im Namensschild auf dem Prisma. McKeown lists a total of 4 SLR models made by King Regula and even mentions technical differences. All others on the internet who even list prices for collectors copied from him. Supposedly there were the base Model Regula Reflex CTL (1967-?), and simultaneously a "SL" without exposure meter, both before 2000 CTL. And then a follow-up model K650 (1972 -?), allegedly with open aperture (spot) metering and display of the aperture in the viewfinder. However, all these "other models" have in common that there is not any picture of them to find nor further descriptions. There might have been respective plans or even prototypes. Otherwise, the said cameras are a myth. There is probably not a collector calling one of these his own. The same is true for the chrome model as pictured on the instruction manual. It existed probably only as an idea (addendum 2021-04-01: not true, there is at least one prototype). This is different for models with the Kalimar (US Distributor) and Ringfoto labels. These really exist, however, the only difference is the nameplate on the prism.

Fazit Conclusion

Ansonsten ist die Kamera schon allein wegen ihrer physischen Dimensionen etwas besonderes. In meiner Sammlung ist sie die wuchtigste Kamera vor der Topcon RE Super und der Nikkorex F. Auch das laute und charakteristische Auslösegeräusch (vermutlich wegen des fast gleichzeitigem Ablaufs von Spiegel und Verschluss) zeigt, dass King hier was eigenes entwickelt hatte. Insgesamt eine sehr solide Maschine. Was andere im Netz über mangelnde Qualität schreiben, kann ich jedenfalls nicht nachvollziehen. Ich bin froh dieses seltene und einwandfrei funktionierende Schätzchen in meiner Sammlung zu haben!

Otherwise, simply because of its physical dimensions the camera is kind of special. In my collection, it is the most massive SLR before the already impressive Topcon RE Super and the Nikkorex F. Also, the loud and distinctive shutter sound (probably because of the almost simultaneous firing of mirror and shutter) shows that King had developed something unique. Overall, a very solid machine. What people write on the internet about a lack of quality I cannot relate to. I'm glad to have this rare and properly functioning baby in my collection!

Datenblatt mechanische KB-Spiegelreflexkamera
Objektiv M42-Gewinde, hier Auto Regulon 50 mm f/1.8 (6 Linsen in 4 Gruppen, made in Japan vermutlich von Cosina).
Verschluss horizontaler Tuchschlitzverschluss, 1 bis 1/2000 s und B.
Belichtungsmessung TTL (Arbeitsblende), ISO-ASA 3-6400 (!), Nachführmessung
Fokussierung manuell, Fresnelllinse
Sucher Spiegelreflex, Anzeige von eingestellter Belichtungszeit sowie Messnadel und Messbereich.
Blitz Mittenkontakt sowie X und FP-Buchsen, 1/125 s Synchronzeit.
Filmtransport Schnellspannhebel, Rückspulkurbel und Bildzählwerk
sonst. Ausstattung Selbstauslöser, Stativgewinde, Drahtauslöseranschluss, Abblendtasten
Maße, Gewicht ca. 98x146x54 mm, 728 g (945g mit Objektiv)
Batterie PX625 oder Alternative
Baujahr(e) 1970-1975 (?), ca. 4500 Exemplare
Kaufpreis, Wert heute 450 bis 700 DM je nach Objektiv, ca. 300-450 €
Links Kalimar Reflex, Forum-Diskussion, Camera-Wiki, Wikipedia, Schicksal von King&Bauser, Novacon (nicht alles glauben!)
Data Sheet mechanical 135-film SLR
Lens M42 thread, this with Auto-Regulon 50 mm f/1.8 (6 elements in 4 groups, made in Japan probably by Cosina).
Shutter horizontal cloth focal plane shutter, 1 to 1/2000 sec and B.
Metering TTL (working aperture), ISO-ASA 3-6400 (!), match-needle metering
Focussing manually, Fresnel lens
Viewfinder SLR, displaying set shutter speed, measuring needle and measuring range.
Flash Hot shoe and X and FP jacks, 1/125 sec sync speed.
Film advance Quick-release lever, rewind crank and frame counter
misc. Features Self-timer, tripod mount, cable release connection, stop-down levers
Size, Weight about 98x146x54 mm, 728 g (945g with lens)
Battery PX625 or alternative
Year(s) of Production 1970-1975 (?), About 4500 copies
Original Price, Today's Value 450 to 700 DM depending on the lens, approximately 300-450 €
Links Kalimar Reflex , forum discussion , Camera Wiki , Wikipedia , fate of King & Bauser , Novacon (don't believe everything!)