Diese Nikkorex ist sicher nicht meine Traum-Nikon, allerdings konnte ich beim letzten Kameramarkt nicht widerstehen, als sie mir für nur $25 angeboten wurde. Schon 1988 habe ich das Nikkorex Kapitel in Peter Braczko's Nikon Bibel verschlungen (wie auch den Rest des Buches) und damals angenommen, dass ich wohl niemals so ein Ding in die Hand bekommen würde. In der Tat ist sie Nikons seltenste SLR, wenn man von ein paar Sondermodellen absieht. Nur ca. 60,000 Stück (laut eigener Zählung) hat Nikon von Mamiya bauen lassen, die ganze Geschichte kann man in o.g. Buch oder diversen Web-Seiten (siehe Links unten) nachlesen. Aber Achtung: Nicht alles was da geschrieben steht, stimmt. Weder sind Teile dieser "Billig"-Nikon aus Plastik, noch sind statt eines Prismas Spiegel verbaut. Wer diesen Kamerabrocken mal selbst in der Hand gehalten hat, würde sowas nie schreiben. Das Gehäuse ist in der Tat größer als das der Nikon F und unten gezeigte Kombination mit dem zeitgemäßen 43-86 Zoom-Nikkor (für weitere $50) hängt mit 1,2 kg an der Schulter des Fotografen. Vielleicht ist das der Grund, warum an meinem Modell die rechte Gurtöse fehlt. Das ist aber auch der einzige Defekt, alles andere funktioniert und sogar die Zeiten scheinen zu stimmen.
Die recht niedrige Seriennummer (Start bei 350001) und auch die Ausstattungsdetails lassen auf ein frühes Modell von 1962 schließen (siehe diesen Vergleich bei Richard DeStoutz). Wenn man die Nikkorex F mit anderen SLR aus der Zeit vergleicht (z.B. die super elegante Minolta SR-2 oder eine Pentax S3), dann wird schnell klar, warum sie kein Verkaufschlager wurde. Nikon hat dann auch schnell begriffen und 1965 mit der (selbst produzierten) Nikkormat den Grundstein für ihren Erfolg auch im Amateurmarkt gelegt.
Datenblatt | Mechanische KB-Spiegelreflexkamera |
Objektiv | Nikon F Bajonett für Wechselobjektive, Standard war das Nikkor-H Auto 50 mm f/2 |
Verschluss | Vertikal ablaufender Metalllamellenverschluss (Copal Square), 1s - 1/1000 s und B. Blitzsynchronisation 1/125s |
Belichtungsmessung | keine, Aufsteck-Selenbelichtungsmesser als Zubehör |
Fokussierung | SLR, Mikroprismenmattscheibe mit Fresnellinse, nicht auswechelbar. |
Sucher | Spiegelreflex, Augenkorrekturlinsen als Zubehör. |
Blitz | Separate Synchronbuchsen für FP und X. Minimal 1/125s Synchronzeit. Aufsteck-Zubehörschuh als Zubehör verfügbar. |
Filmtransport | Schnellspannhebel, Bildzählwerk, Rückspulkurbel. |
sonst. Ausstattung | ISO-Gewinde für Drahtauslöser, Selbstauslöser (10 s), Filmmerkscheibe |
Maße, Gewicht | ca. 153/102/52 mm, 790g (>1 kg mit 50mm f/2) |
Batterie | keine |
Baujahr(e) | 1962-1964 (diese 1962), nur ca. 60.000 Exemplare |
Kaufpreis, Wert heute | US$ 110 (1962), heutiger Wert ca. US$50-100 |
Links | Manual (english), Nikon Homepage, Richard de Stoutz, Camera-Wiki, Cameras in Malaysia, Cameraquest, Peter Lausch, Nikkorman, Niko van Dijk |
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