Am letzten Wochenende war ich in Manhattan auf Fotopirsch, um die Polaroid 660 Autofocus (Danke Astrid!) und den dafür neu erstandenen Filmpack PX-600 Silver Shade auszuprobieren. Leider musste ich feststellen, dass an der Kamera der Blitz nicht mehr funktioniert, so dass nur noch Außenaufnahmen bei gutem Wetter infrage kamen. Natürlich hatte ich auch meine "normale" Kamera für Vergleichsfotos dabei...
Ich hatte mich natürlich auf der Website des "Impossible Project" eingelesen und ich wusste theoretisch, was mich erwartet. Der Film ist a) temperaturempfindlich und b) immer noch sehr lichtempfindlich, wenn er die Kamera verlässt. Die Website bietet hier immerhin neben den Warnungen dazu ein paar Tips und Tricks. Die Bedingungen an diesem Morgen in New York waren für meine Experimente nicht ganz perfekt. Es war relativ kalt, so ca. 5 ° C, in der Sonne heizten sich dunkle Gegenstände aber schnell auf, also auch die Kamera. Außerdem war es relativ hell, zumindest in der Sonne.
Meine Beispiele belegen ganz klar den Experimental-Status des Films. Wenn er Software wäre bekäme er höchstens eine Versionsnummer 0.2 mit viel Potential für Verbesserungen. Ich hatte schon nach den ersten Aufnahmen das Gefühl, dass sehr viel vom Zufall abhängt, wie das Bild wird. Die endgültige Bildfarbe variiert zwischen rotbraun über sepia, neutralgrau bis hin zu bläulichen Stellen, selbst innerhalb eines Bildes. Ich galube hier kommt es auf die Temperatur bei Belichtung und Entwicklung an. Ich habe die meisten Bilder direkt nach dem Knippsen zunächst für ca. 1 Minute gegen den Bauch gedrückt und mit der Hand von der Rückseite her gewärmt, dann vorsichtig geläuert (im Schatten der Jacke) und schließlich in der warmen Hemdbrusttasche fertig entwicklen lassen. Der Fleck in der Mitte oben in den meisten Bildern entsteht dadurch, dass die Entwicklerpaste dort nicht hingelangt. Auch darauf wird auf der Website hingewiesen ("kann mal vorkommen"). Bei mir hatte nur ein Bild keinen solchen Fleck!
Das Bild vom Pferd habe ich leider nicht nochmal mit der anderen Kamera nachstellen können, ich war nicht schnell genug. Bei diesem habe ich hier nach dem Scannen noch digital nachgeholfen und Farbe, Kontrast und Helligkeit optimiert. ich denke, dann geht's. Mein Fazit: Eigentlich eine schöne Spielerei, wenn sie nicht so teuer wäre. Man braucht vermutlich etliche Versuche, um ein Gefühl für den Film zu bekommen. Die Originale wirken schon noch ein bisschen besser als ich hier mit den Scans darstellen kann. Trotzdem glaube ich nicht, dass ich das mit dem Silver Shade nochmal wiederholen werde. Der Farbfilmpack PX-70 Color Shade interessiert mich noch für meine SX-70, aber das wird vermutlich Sommer werden, mal sehen.
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