2011-03-17

Mein erstes Sofortbild

Ich muss zugeben: Früher war Sofortbildfotografie für mich etwas für absolute fotografische Laien, Menschen, die einfach nicht auf ihr Foto warten wollen (warum eigentlich nicht?) und daher auf Qualität verzichten, dafür noch viel Geld ausgeben und trotzdem am Ende nur ein 8x8 cm großes Foto bekommen, das vielleicht sogar unscharf, verwackelt oder falsch belichtet ist. Außerdem waren die meist aus Vollplastik bestehenden Sofortbildkameras mit einfachen Objektiven und eigentlich keiner Möglichkeit irgendwelche Einstellungen vorzunehmen für mich als Fotofreak höchst unatraktiv.
Dennoch muss ich eingestehen: So ein Sofortbild hat seinen eigenen Charme. Es ist immer ein Unikat, man kann keine (genauso aussehenden) Duplikate machen, der autentischste Schnappschuss halt. Viele Künstler haben damit experimentiert und jeweils kleine Kunstwerke geschaffen. Und da kann man verstehen, dass es einen großen Aufschrei gab, als Polaroid am 17. Juni 2008 seinen letzten Film im letzten verbliebenen Werk in Enschede produziert hat
Aber die Geschichte geht weiter und vielleicht sogar gut aus für das analoge Sofortbild (trotz digitaler sofort auf dem Display und auf facebook-Fotografie). Ein paar Entusiasten gründen "The impossible Project", kaufen die alten Maschinen von Polaroid, mieten einen Teil des alten Gebäudes in Enschede und stellen ein paar der alten Polaroid-Mitarbeiter wieder ein. Es wird zusammen mit Ilford (eigentlich Harman Technolgy) in England ein neuer Film entwickelt, den es seit Ende 2009 zu kaufen gibt. Er ist Schwarz-Weiß (eigentlich Sepia) und man kann ihn in fast allen alten Pack-Kameras verwenden.
Auch mein Ehrgeiz war nun angestachelt. Die erste Polaroid-Kamera in meiner kleinen Sammlung habe ich schon vorgestellt, sie benötigt Rollfilm, den es wirklich nicht mehr gibt. Dann bekam ich vor einem Monat eine Polaroid 660 Autofocus geschenkt, und am Sonntag habe ich auf einem kleinen Fotoflohmarkt eine SX-70 OneStep Sonar für 25$ erstanden. Auf dem Heimweg hatte ich Glück in einem Fotoladen noch den Filmpack PX600 Silver Shade (8 Bilder, auch 25$, leider!) zu finden. Damit war alles zusammen und jetzt heißt es sorgfältig überlegen, wann und wo ich auf den Auslöser drücke (bei den Bildpreisen). Wenn sie was werden, zeige ich hier also demnächst weitere Bilder, auch wenn sie eingescannt nicht halb so gut wirken wie im Original. Auch zu den Kameras poste ich natürlich noch was...

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