Mein bisher polulärster Beitrag in diesem Blog ist der zur Rollei 35 SE, scheinbar finden auch andere Fotointeressierte diese Kamera faszinierend. Nachdem ich schon vor genau 2 Jahren mit der B35 eine weitere Kamera aus der Serie ergattern konnte, habe ich immer wieder nach dem ersten Modell, der Ur-35 - natürlich Made in Germany - Ausschau gehalten. Hier ist sie: die damals (und für lange Zeit!) kleinste Kleinbildkamera der Welt für volle 24 x 36 mm. Heinz Waaske hat der Fotowelt mit ihr eine Ikone hinterlassen und sich selbst ein Denkmal gesetzt.
Gefunden habe ich sie heute auf dem Kameramarkt in Hasbrouck Heights, NJ. Einer der Händler verkaufte Restposten eines ehemals auf Rollei spezialisierten Fotoladens, darunter 2 Rollei 35, eine davon Made by Rollei Singapore und eben diese hier. Anhand der Seriennummern von Gehäuse und Objektiv konnte ich den Produktionszeitpunkt auf ca. Februar 1969 abschätzen. Einige Gebrauchsspuren zieren das Gehäuse, wie man an den Fotos sieht, aber alles funktioniert und nach Einlegen einer Batterie (Wein Cell statt PX625) schlug auch die Nadel des Belichtungsmessers aus.
Meine kleine Rollei 35 Sammlung ist natürlich bei weiten nicht komplett, besonders wenn man die ganzen goldenen Jubiläums-Sondermodelle mitrechnet, die nur für Sammler aufgelegt wurden. Trotzdem habe ich einen recht umfassenden Satz an sammelwerten Features hier in nur drei Kameras vereinigt: Das Originalmodell aus Deutschland mit dem Tessar, ein sehr frühes Singapore Modell der Einsteigerkamera B35 mit Selenzelle und dem Triotar (wie das Tessar von Zeiss). Und schließlich das letzte Spitzenmodell der regulären Serie mit dem Sonar (gebaut in Lizenz von Rollei) in schwarz und mit LED Anzeige im Sucher.
Datenblatt | Kleinste KB-Sucherkamera |
Objektiv | Carl Zeiss Tessar 40mm f/3.5, 4 Linsen in 3 Gruppen |
Verschluss | Compur Zentralverschluss, 1/2s - 1/500 s und B. |
Belichtungsmessung | CdS-Zelle mit Nachführzeigerinstrument auf der Kameraoberseite, nicht abschaltbar. Empfindlichkeitseinstellung 25-1600 ASA. |
Fokussierung | Manuell am Objektiv, 0.9m bis unendl., kein Entfernungsmesser. |
Sucher | Heller optischer Sucher, Suchervergrößerung 0.8x, eingespiegelter Bildausschnitt ohne Parallaxenmarkierungen. |
Blitz | Mittenkontakt im Zubehörschuh, keine Synchronbuchse. Synchronisation bei allen Zeiten. |
Filmtransport | Schnellspannhebel, Bildzählwerk, Rückspulkurbel. |
sonst. Ausstattung | Auslösesperre bei eingezogenem Objektiv, Zubehörschuh, ISO-Gewinde für Drahtauslöser, Filtergewinde 24mm, Stativgewinde |
Maße, Gewicht | ca. 97 x 32 x 60 mm , 370 g |
Batterie | 1.35V PX 625 (Hg) oder Zink-Luft Alternative. |
Baujahr(e) | 1966-1971 in Braunschweig (311000 Expl.), danach bis 1974 in Singapore (185000), als Rollei 35T bis 1980 (440000). Diese hier: ca. Februar 1969 |
Kaufpreis, Wert heute | 487 DM (1967, sank bis zum Ende der Serie 1983 auf ca. 200 DM), heutiger Preis: US$150 bis US$400 (je nach Zustand) |
Links | Bedienungsanleitung (deutsch/english), Frank Mechelhoff's Artikel, John Lind, Umfassender Artikel in der Olypedia |
Ich habe sie geliebt und werde wohl mein Leben lang nicht vergessen, dass sie eine Px 625 brauchte, obwohl ich mir Zahlen eher gar nicht merken kann ...
AntwortenLöschenEine schöne Sammlung hast du dir zugelegt, ich habe meine leider verschenkt - warum nur ...
Wieder ein feines Posting!
Liebe Grüße - Monika mit Bente