2013-01-21

Pentax K-1000


Ich habe hier mal die Argus C3 das Ford T-Modell der Kamerageschichte genannt. In diesem Sinne ist die Pentax K-1000 der VW Käfer, oder vielleicht auch ein Toyota Corolla. Sie wurde von 1976 bis 1997 sagenhafte 21 Jahre lang über 3 Millionen mal gebaut. Ihr herausragendes Ausstattungsmerkmal ist das Fehlen jeglicher Features, die man nicht wirklich zum normalen Fotografieren braucht. Keine Abblendtaste, keinen Selbstauslöser, keine Einspiegelung von Blende oder Verschlusszeit im Sucher, keinen Hauptschalter, kein Motoranschluss. Dafür hält man eine äußerst solide Kamera in der Hand, die die wesentlichen Sachen fast bescheiden unkompliziert erledigt.

Pentax K-1000
Asahi wollte die Kamera eigentlich gar nicht solange bauen. Sie kam 1976 auf den Markt, nachdem Pentax ihre neue kompakte M-Serie vorgestellt hatte. Man brauchte aber noch eine simple Einsteigerkamera für das noch junge K-Bajonett. Und da waren ja noch die alten Werkzeuge der anderen K-Kameras und viele Bauteile der alten Spotmatic Serie (M42) von 1964 . Wenn man genau hinsieht, erkennt man in der K-1000 den direkten Nachfahren dieser legendären Spotmatics, nur eben mit neuem Bajonett und ohne Gimmicks, damit die ambitionierteren Käufer die besser ausgestatteten und teureren M-Kameras kauften. Um noch weiter Kosten zu senken, verlagerte Asahi die K-1000 Produktion 1979 nach Hongkong, wo die meisten der Kameras unverändert gebaut wurden, auch meine hier. Als die Produktion wegen anhaltender Popularität der Kamera 1990 weiter nach China zog, wurden einige Metallteile durch Plastik ersetzt. Pentax gab 1997 offiziell die Produktion auf, die Chinesen benutzten die alten Werkzeuge und auch ihr gewonnenes Know-how für die Herstellung ähnlicher Kameras. Der noch heute angebotene Urahn heißt Promaster 2500PK.
Meine Kamera bekam ich als quasi kostenlose Beigabe bei der e-bay Auktion meiner Olympus 35 SP. Sie war als defekt deklariert, hatte einen schiefen Zuberhörschuh und der Belichtungsmesser ging nicht mehr richtig. Wie man oben sehen kann, ist es gar nicht so schwer sie aufzuschrauben und es gibt sogar ein Repair Manual im Netz. Ich habe mich also an die Arbeit gemacht, den Gehäusedeckel von innen wieder ausgebeult und damit den Zubehörschuh wieder gerade gerichetet, damit wurde auch das kleine blaue Kabel nicht mehr gequetscht (Kurzschluss) und der Belichtungsmesser funktionierte wieder (mit neuer Batterie). Ich brauchte nur noch ein Objektiv und das habe ich am letzten Sonntag auf der Kamerashow in Wayne auch gefunden. 

Datenblatt Mechanische KB-Spiegelreflexkamera mit Nachführbelichtungsmessung
Objektiv Pentax K Bajonett
Verschluss Horizontal ablaufender Tuchschlitzverschluss, 1s - 1/1000 s und B. Blitzsynchronisation 1/60s.
Belichtungsmessung Zwei CdS-Zellen, TTL. Automatische Abschaltung bei Dunkelheit. Nachführmessung mit Nadelanzeige im Sucher. Empfindlichkeitseinstellung 25-3200 ASA. 
Fokussierung SLR, Mikroprismenmattscheibe, nicht auswechelbar. Modell K-1000 SE hat zusätzlich einen Schnittbildentfernungsmesser
Sucher Spiegelreflex, s.o.
Blitz Mittenkontakt im Zubehörschuh und Synchronbuchse (X). 1/60s Synchronzeit.
Filmtransport Schnellspannhebel, Bildzählwerk, Rückspulkurbel.
sonst. Ausstattung ISO-Gewinde für Drahtauslöser, keinen Selbstauslöser, keine Abblendtaste
Maße, Gewicht ca. 143/92/48 mm, 620 g (China: 525g)
Batterie 1.5V LR44 oder SR44.
Baujahr(e) 1976-1979 (Japan), 1979-1990 (Hongkong), 1990-1997 (China, ohne Asahi Schriftzug), zusammen ca. 3 Mio Exemplare
Kaufpreis, Wert heute US$299 (1976 mit 55mm f/2), heutiger Wert ca. US$50
Links Reparaturanleitung, Ken Rockwell, Manual (english), Camera-Wiki (mit noch mehr Links), Martin Taylor's...

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