Sie stand schon länger auf meiner Wunschliste für die Sammlung: Minolta's legendäre SR-T 101. Eigentlich verfehlt sie mein wichtigstes Sammelkriterium, nämlich ein technisches Feature als erstes in den Markt eingeführt zu haben. Einige Web-Seiten behaupten, sie wäre die erste SLR gewesen, die TTL (Through The Lens) Belichtungsmessung bei Offenblende hatte, aber das stimmt nicht (das war die Topcon RE Super, gefolgt von der Nikkormat FT). Allerdings war sie bei ihrem Erscheinen 1966 diejenige SLR am Markt, die TTL-Messung am konsequentesten und praxistauglichsten umgesetzt hatte.
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Auch mit ihrem (bis auf auswechselbare Sucher) nahezu vollständigem Set an (damals verfügbaren) Ausstattungsmerkmalen und Zuberhöroptionen war sie eine extrem attraktive Kamera und im Vergleich zu ihren Konkurrenten entsprechend erfolgreich. Von 1966 bis 1976 verkaufte Minolta von der SR-T 101 fast 2.5 Millionen Stück. Ab 1971 brachte man zur Differenzierung technisch auf- und auch abgewertete SR-T Modelle (für Details siehe z.B. hier), die in unterschiedlichen Märkten dann sogar unter unterschiedlichen Bezeichnungen verkauft wurden. Im Prinzip blieben alle aber der ursprünglichen 101 sehr ähnlich. Die gesamte Serie gehört mit über 3.6 Millionen Einheiten zu den erfolgreichsten SLR-Serien der mechanischen Ära.
Man kann die SR-T 101 als echten Klassiker bezeichnen und damit passt sie auch wieder in meine Sammlung. Auch wenn Minolta nie im Profisegment wirklich stark war, hat diese Kamera die Konkurrenz im Amateurmarkt vor sich her getrieben: Beim Erscheinen 1966 hatte sie ihrer direkten Konkurrentin Pentax Spotmatic SP die TTL-Offenblendmessung und das moderne SR-MC Bajonett voraus. Pentax hatte die Offenblendmessung erst ab 1973 (SP F), ein modernes Bajonett erst ab 1975.
Eine besondere "Ehre" erfuhr die Minolta Technologie dann Anfang der 1970er, als sie in China erfolgreich kopiert wurde: Pearl River S-201 und die Seagull DF.
Datenblatt | mechanische KB-SLR mit TTL Nachführmessung |
Objektiv | Minolta SR (MC) Bajonett, Standard: MC-Rokkor-PF 55 mm f/1.7 (6 Linsen in 5 Gruppen), hier mit MC-W.Rokkor-HG 35 mm f/2.8 (7 Linsen in 6 Gruppen) |
Verschluss | mechanischer, horizontaler Tuchschlitzverschluss, 1s- 1/1000s und B. |
Belichtungsmessung | TTL bei Offenblende mit MC oder MD Objektiven, CLC (Contrast Light Compensation) durch 2 CdS-Zellen. An/Aus-Schalter in Bodenplatte |
Fokussierung | Manuell am Objektiv, Mikroprismenring als Scharfstellhilfe im Sucher |
Sucher | Spiegelreflex, Nachführnadelanzeige, Anzeige der eingestellten Verschlusszeit. |
Blitz | separate FP und X-Buchsen, Synchronzeit 1/60s. |
Filmtransport | Schnellschalthelbel, Rückspulkurbel, Bildzählwerk (vorwärtszählend) |
sonst. Ausstattung | Selbstauslöser (10s), Spiegelarretierung, Abblendtaste, ISO-Drahtauslöser, Stativgewinde, Zubehörschuh (kalt), aufsteckbares Sucherzubehör (optional) |
Maße, Gewicht | ca. 145x95x52 (93) mm, 711 (940) g (ohne/mit Objektiv) |
Batterie | PX625 (1.35V Quecksilber) |
Baujahr(e) | 1966-1976, ca. 2.5 mio Exemplare, diese #1789755 ca. 1970 |
Kaufpreis, Wert heute | 1970: 179.50DM (Gehäuse) + 125 DM (Objektiv), ca. 50 € |
Links | Broschüre, Ernst Giger, Wikipedia , Artaphot, Rokkorfiles, Camera-Wiki, Camera Portrait, SLR-Tabelle, Minolta Objektive, Minolta produktionszahlen, |