Eine Kollegin von mir veranstaltete neulich einen "garage sale", um den alten Krempel ihrer Eltern loszuwerden und dabei war ein ganzer Karton alten Fotokrams, ich habe mir die ältesten und interessantesten Stücke rausgepickt. Diese Kodak "folding camera" war definitiv die älteste in der Kiste, vermutlich noch vom Großvater. Wenn man den Beschreibungen im Netz Glauben schenken kann, dass sich solche alten Kodak Schätzchen anhand der eingravierten Patente datieren lassen, dann stammt dieses Modell von 1914 oder 1915, ist also ca. 98 Jahre alt. Bis auf ein fehlendes Stück Ziegenleder ist sie noch sehr gut erhalten, die Optik ist klar und die Mechanik funktioniert.
Neben den billigen Boxkameras waren die Faltbalgen-Modelle für Rollfilme die beherrschende Kameraklasse (nach Stückzahlen) der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Fast jeder Hersteller hatte verschiedene Modelle im Programm. Es gab sie in verschiedenen Größen und natürlich auch Preisklassen, das Grunddesign war aber immer das selbe. Eastman Kodak hat natürlich in vorderster Front mitgespielt und hatte mit den Autographic Modellen ein Alleinstellungsmerkmal am Markt. Dazu in einem speziellen Post demnächst mehr.
Die No.1 A Junior verwendete 116er Rollfilm (bzw. die Autographic Version davon) und bot damit Negative in 6,5 x 11 cm Größe, die im allgemeinen nicht vergrößert, sondern per Kontaktabzug prozessiert wurden. Den Rollfim 116 gab es schon ab 1899 am Markt und wurde von Kodak erst 1984 eingestellt, vermutlich weil er mit 70 mm Breite (doppelter KB-Film und als Kinofilm) sowieso ins Konzept passte. Verschiedene Modelle wurden angeboten, dies hier ist das best ausgestattetste mit variablem Fokus und f/7.7 Anastigamat Objektiv. Wer mehr wissen möchte, schaut sich am Besten die Bedienungsanleitung an, die es wie üblich bei Mike Buktus gibt (Spende nicht vergessen...!).
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