2022-09-10

Nikon FA

Normalerweise poste ich hier nur Kameras, die ich selber besitze, diesmal ist es anders. Ich habe schon einige Auktionen verfolgt und auch das eine oder andere Mal mitgeboten, bisher erfolglos. Das liegt natürlich daran, dass ich in diesem Fall unbedingt eine funktionierende Kamera bräuchte, einfach um ihre Belichtungsautomatik zu testen und zu würdigen. Solche Kameras werden natürlich von anderen Interessenten zum Fotografieren gesucht und daher sind die Preise außerhalb meines Sammelbudgets. Dafür besitze ich schon seit den Zeiten ihres Erscheinens (1983) den deutschen Kameraprospekt, dessen Scan ich hier gerne verlinke. Auch die beiden Bilder hier sind daher.  
Nikon hat sich lange Jahre bei Innovationen zur Belichtungsautomatik zurückgehalten und immer so ein Jahr nach der Konkurrenz entsprechende Dinge (dann aber sorgfältig) implementiert. Seit der Nikkormat EL (1972) gehörte Nikon zur Zeitautomatik-Fraktion, eine Programmautomatik gab es ab 1982 in der Consumer-SLR Nikon FG. Erst 1983 kam mit der Nikon FA der Multi-Automat, der Canon A-1 und Minolta XD7 das Fürchten lehren sollte. Neben der wohl ergonomischsten Automatik-Implementierung dieser drei hatte sie als tatsächlich letzte Belichtungsautomatik-Innovation die Matrixmessung (von Nikon AMP-Prozess genannt) eingeführt. 
Wer möchte, kann sich Nikon's detaillierte Erklärung auf obiger Doppelseite durchlesen. Kurz zusammengefasst: Das Bild wird in 5 Segmente aufgeteilt, deren Belichtung gemessen wird. Das entsprechende Muster wird nun vom Kameracomputer mit einer internen Datenbank ähnlicher Belichtungssituationen verglichen und der entsprechende und ggf. vom üblichen (mittenbetonten) Messwert abweichende Datenbank-Lichtwert zurückgegeben. 
Die FA war bzw. ist eine tolle Kamera, war aber nicht sonderlich erfolgreich. "Nur" ca. 350.000 Exemplare wurden in ca. 6 Jahren verkauft, das war in der Hochphase der analogen SLR nicht genug um wirklich zu den Bestsellern zu gehören.  Ich verzichte hier mal auf weitere technische Daten, die gibt es sogar bei Wikipedia.  Matrix- bzw. Mehrfeldmessung gab es danach in weiteren Nikon- später auch in vielen anderen Kameras und ist heute in Digitalkameras meist eine Option unter anderen.

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