Diese Schachtel mit alten Glasplatten-Negativen fiel mir auf der Darmstädter Fotobörse vor 4 Wochen in die Hände und ich habe sie spontan für ein paar Euro gekauft. Das aufgeklebte, handgeschriebene Schildchen mit „Familienphotos bis 1914“ weckte meine Neugier. Ein erster Kontrollblick auf der Börse zeigte einen Stapel gut erhaltener Glasnegative in Cellophanhüllen, drei davon im kleinen Plattenformat 6.5x9 cm, die anderen waren 9x12 cm groß.
Diese Negative wurden natürlich mit Plattenkameras aufgenommen, wie ich sie hier oder hier schon beschrieben habe. Früher hat man von solchen Glasplatten Kontaktkopien hergestellt, z.B. mit Agfa Lupex Kopierpapier. Ich habe heute natürlich andere Möglichkeiten und die digitalen Abzüge, die ich hier auf der Seite veröffentliche, habe ich mit dem Aufbau links gemacht, mit einfacher Bildbearbeitung ins Positiv verwandelt und in brauchbare Form gebracht.
Zwei der kleineren Platten zeigen eine Familie unter dem Weihnachtsbaum. Wenn man genau hinschaut, sieht man mindestens zwei Details, die eine zeitliche Einordnung erlauben: Zum einen trägt der mittlere Sohn der Familie ein Hemd mit Reißverschluss (erstmals ab Mitte der 1930er für weite Kreise verfügbar), außerdem weht auf der Ritterburg des Jüngsten eine kleine Hakenkreuzflagge.
Die größeren 9x12 Platten zeigen vermutlich ältere Motive. Nach der Mode zu urteilen, würde ich allerdings nur bei der Frau mit dem Kinderwagen und eventuell bei der Silberhochzeitsgesellschaft (?) von frühem 20. Jahrhundert ausgehen. Die anderen beiden Aufnahmen wirken für mich etwas moderner (evtl. 1920er Jahre?). Aber, urteilt selbst! Ich hoffe, ich trete mit der Veröffentlichung dieser alten Familienaufnahmen niemanden auf die Füße. Wenn jemand die Fotos kennt und mehr dazu erzählen kann, bitte unten kommentieren. Ansonsten: Frohe Weihnachten!
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