2024-05-20

Preisbindung im Fotohandel

Photo-Technik und -Wirtschaft war das Organ
des Verbandes der Deutschen Photographischen
Industrie. Ich habe einige Hefte von 1960 und
1961, die sich vehement gegen die Aufhebung
der vertikalen Preisbindung wenden (Klick auf's
Coverfoto öffnet einen Beispielartikel)

Ich bin Jahrgang 1966, selbst in der Wirtschaft tätig und kenne natürlich die (verpflichtende) Buchpreisbindung in Deutschland (und ein paar anderen Ländern) sowie das heute geltende Kartellrecht, was Preisabsprachen oder Preisdiktat über Handelsketten ansonsten strengstens verbietet. Was ich allerdings bis vor ca. einem Jahr nicht wusste, ist die Tatsache, dass es eine Preisbindung für viele Markenartikel bis in die 1960er Jahre hinein gab und die Fotoindustrie davon mehrheitlich gebraucht machte. Ich wollte es also genauer wissen und habe ein bisschen recherchiert, was ich gerne hier teilen möchte.

Der Historiker Uwe Spiekermann hat die vertikale Preisbindung als die historisch häufigste Form eines Wirtschaftskartells sehr schön in einem Vortrag bzw. Internetaufsatz beschrieben. Kurz gesagt geht es darum, dass die Hersteller von Markenartikeln (z.B. Kameras), den Endverkaufspreis für die Verbraucher festlegen, und darüber mit den zwischengeschalteten Groß- und Einzelhändlern Verträge abschließen. Diese bekommen natürlich eine Handelsmarge zugedacht, müssen untereinander aber mit anderen Dingen um die Gunst der Käufer (und die der Hersteller!) buhlen, denn der Preis der Kamera ist beim kleinen Händler um die Ecke der selbe wie im Kaufhaus oder beim Versandhändler. 

In Deutschland ist das Konzept der vertikalen Preisbindung fast genauso alt wie die Fotoindustrie selbst, wurde in der Weimarer Republik in erste gesetzliche Regeln gegossen und von den Nazis 1940 gesetzlich gebündelt und für die straffe Wirtschaftsordnung genutzt. Nach dem 2. Weltkrieg wollten die alliierten Besatzungsmächte Deutschland dekartellisieren und verboten die Preisbindung entsprechend. Als die Wirtschaft Anfang der 1950er Jahre wieder zu brummen begann, verzichtete man ab 1952 allerdings darauf, Preisbindung zu verfolgen und die junge Bundesrepublik beschloss am 3. Juli 1957 ihr neues Gesetz gegen Wettbewerbsbeschränkungen (GWB), das vertikale Preisbindung für Markenartikel wieder explizit erlaubte, allerdings auch unter Missbrauchsvorbehalt stellte.

Das Ganze funktionierte so, dass die Hersteller die Preisbindung (Endverbraucherpreis) für den Handel beim Bundeskartellamt anmelden mussten, was in den ersten Jahren von ca. 1000 Unternehmen für ca. 200.000 Artikel pro Jahr gemacht wurde. Davon waren mehr als die Hälfte KFZ-Ersatzteile, die anderen Branchen teilten sich die andere Hälfte. Die Photo- und Optikbranche hatte im Jahr 1961 7583 Artikel in der Preisbindung, die einen überwiegenden Teil des Umsatzes ausmachten. Der offiziellen Statistik dazu kann man auch entnehmen, dass die zugestandene Handelsspanne zwischen 34% und 43.3% lag und im Schnitt ca. 39% betrug. Sprich: Eine Paxette Electromatic (168 DM) wurde also für 102.50 DM vom Hersteller Braun an den Großhandel abgegeben. 

Für die beteiligten Parteien entlang der Wertschöpfungskette gibt es jeweils Vor- und Nachteile der Preisbindung, die alle  aufzuzählen und zu erörtern den Rahmen hier sprengen würde. Wen es im Detail interessiert, dem sei der Bericht der Bundesregierung aus dem Sommer 1962 dazu empfohlen (Seiten 24ff). Die meisten Vorteile hatten definitiv die Hersteller, die wenigsten der Endverbraucher, sieht man aber mal von der Tatsache ab, dass er sich keine Gedanken darüber machen musste, wo er die gesuchte Kamera wohl am billigsten bekommen würde. Ob er für die hohe Handelsmarge eine entsprechende Gegenleistung in Form von Beratung und Service bekommen würde, war allerdings Glücksache. 

Schon ab ca. 1960 gibt es erkennbaren politischen Gegenwind und Verbraucherverbände überzeugen Vertreter aller politischer Parteien, dass das Gesetz einer Revision bedarf und die Preisbindung eigentlich abgeschafft gehört. Es dauerte allerdings bis 1974, bis dies endlich passierte und das GWB entsprechend geändert wurde. In der Zwischenzeit allerdings bröckelte das System gewaltig von Innen und war bei der Abschaffung eigentlich schon längst von selbst außer Kraft gesetzt. Insbesondere die Händler beschwerten sich, dass die Hersteller die Preisbindung nicht lückenlos durchsetzten. Sprich: Es gab einen grauen Markt von Händlern, die sich nicht dran hielten und die Vertragshändler wollten sich dann auch nicht mehr an die Spieregeln halten. Am Ende gewann dann der Verbraucher, der ab Ende der 1960er Jahre sowieso sich in japanische Importkameras verguckte, die mehr für's Geld boten und meist ohne Preisbindung verkauft wurden. Ich würde nicht soweit gehen zu behaupten, dass die Preisbindung Schuld hatte am Niedergang der früher so glorreichen deutschen Kameraindustrie. Sie führte aber sicherlich zu einer Erstarrung des Preis- und Marktgefüges in Deutschland Ende der 1950er/Anfang der 1960er Jahre, so dass die Hersteller auf den japanischen Kamera-Tsunami Anfang der 1970er nicht wirklich vorbereitet waren, der sie fast alle in die Tiefe riss.

Die Preisbindung wurde übrigens offiziell in eine unverbindliche Preisempfehlung des Herstellers abgemildert. Viele Foto-Einzelhändler haben sich zunächst mehr oder weniger an die empfohlenen Preise gehalten. Als ich 1982 meine erste SLR gekauft habe, kostete diese bei allen Händlern in Wuppertal "offiziell" 388 DM. Mein Händler war aber beim Verkauf mit fast 10% Rabatt recht großzügig und hat damit gezeigt, wo die eigentlichen Wettbewerbsinstrumente sind. Solche Rabatte innerhalb der Handelskette waren in den 1960ern Symptome (die "Lücken") und letztendlich der Sargnagel des nicht funktionierenden Systems der vertikalen Preisbindung. 

 

2024-05-10

Adox 300 - Wechselmagazin


Zeichnung aus dem Patent DE 1 044 601
Dies hier ist die Ergänzung zu meinem Beitrag über die Adox 300, 1956 die einzige (nicht die erste!) Kleinbildkamera mit Wechselmagazin für den Film. Ich habe nämlich auch meine Sammlung günstig um ein solches, zweites Wechselmagazin ergänzen können, wie man an den Bildern hier sieht. Ich habe es sehr günstig bei einem Internet-Trödler erworben, der mit dieser seltsamen Kamera ohne Objektiv wohl nichts anfangen konnte. 
Es hat die Seriennummer #3952 und wertet meine voll funktionstüchtige Adox 300 enorm auf, denn nur mit zwei Magazinen macht das ganze Ensemble Sinn. Es ist mehr oder weniger identisch zu meinem anderen, scheint aber häufiger benutzt worden zu sein.
Das Magazin kam in einer speziellen ledernen Bereitschafttasche, die man an den Riemen der eigentlichen Kameratasche machen konnte. Ein Fensterchen erlaubte auch von Außen einen Blick auf die Merkscheiben für Filmart und Empfindlichkeit.

2024-04-21

Leica (IA)

Es gibt definitiv einen Leica Mythos und ich habe mich lange geweigert, beim entsprechenden Leica Hype mitzumachen. Hype in dem Sinne, dass ihre Bedeutung für die Fotografie und insbesondere die Kleinbildfotografie übertrieben wird. Viele Menschen kennen die Leica als Kamera und nicht wenige davon glauben, dass mit ihr die Kleinbildfotografie begonnen hat oder sie deren wichtigste Erfindung war. Leicas (oder auch alles Leitz-Zubehör) erzielen viel höhere Sammlerpreise als vergleichbare Konkurrentinnen. Natürlich ist auch die teuerste Kamera der Welt eine Leica (aus der Null-Serie, 14.4 Millionen Euro). Das meiste an dieser Überhöhung ist Quatsch: Die Leica war weder die erste Kamera, die man in die Tasche stecken konnte, noch die erste für den perforierten 35mm Film, noch die mit dem besten und schärfsten Objektiv, etc... aber einen wahren Kern hat es doch und darum gehört diese Leica IA ab sofort in meine Sammlung.
Diese zunächst nur Leica genannte Kamera kam 1925 als erste kommerziell verfügbare Kleinbildkamera für das Format 24x36 mm auf perforiertem 35 mm-Kinofilm auf den Markt und hat damit erstmal eine Idee in die Welt gesetzt, der andere zum Teil erfolgreicher gefolgt sind. In den ersten Jahren gab es verschiedene Varianten, die später mit den Typbezeichnungen A-G unterschieden wurden, mit Erscheinen der Leica II (Typ D, mit eingebautem Entfernungsmesser) wurden alle Kameras ohne solchen als Modell I bezeichnet. Daher wird diese ursprüngliche Leica meist als Leica IA geführt.
Leica IA, Schnittzeichnung
Diese Leica war von Beginn an eine sehr "fertige" Kamera, weil ihr Erfinder Oskar Barnack schon mehr als 10 Jahre an ihr getüftelt und entwickelt hatte, sein Chef Ernst Leitz sich aber lange nicht traute, tatsächlich den Schritt auf den Markt zu wagen. So gab es 1923 eine Nullserie von ca. 20 Kameras, die heute Millionenpreise aufrufen, wenn mal wieder eine davon unter den Hammer kommt. Ab 1925 kam diese Version hier in die Fotoläden, von 1926 an mit dem nun Elmar genannten Leitz'schen Tessar-Klon. Die Verkäufe waren zunächst schleppend, vermutlich auch, weil Kinofilm zwar grundsätzlich, aber eben nicht überall in den Läden verfügbar war. Es sind auch die Jahre, in denen die Qualität des Schwarzweissfilms langsam das Niveau erreicht, wo Kleinbildnegative anfangen Sinn und Spaß zu machen. 
Bis Ende 1927 wurden gerade einmal ca. 4500 Kameras verkauft und Leitz bewies Geduld. Erst ab 1928/1929 ziehen die Produktionszahlen und Verkäufe merklich an und Ende 1930 hat Leitz schon mehr als 50.000 Kameras an den Mann gebracht und in alle Welt verkauft. Mein Exemplar mit der Seriennummer 40009 hat zum Beispiel die feet-Entfernungsskala und das Bodenscharnier ist mit open und close beschriftet. 1928/1929 wird auch den anderen Kameraherstellern langsam klar, dass dieser Mikroskophersteller aus Wetzlar da was Neues hat, für das die Menschen bereit sind (relativ viel) Geld auszugeben. Was dann ca. 1930 passiert, habe ich an anderer Stelle schon beschrieben: Fast alle wichtigen Kamerahersteller sprangen auf den Kleinfilm-Zug auf und brachten eigene Modelle. Die meisten setzten auf bekannte Designelemente und Technologien, wie den (Compur-) Zentralverschluss oder den Balgen. Heraus kam eine ganze Klasse von 3x4-Kameras für den 127er Rollfilm, der viel einfacher zu händeln war als der rückseitenpapierlose 35 mm Kinofilm. Diese Kameraklasse erlebte 1930 bis 1932 eine kurze Blüte, um dann eben so schnell wie sie gekommen war wieder zu verschwinden.  
Die Leica eingerahmt von der Krauss Peggy (links) und der Beira, beide ab 1931 auf dem Markt und die ersten, die sich nach der Leica an den 35 mm Kinofilm für 24x36 trauten. Die wichtigste Konkurrentin kam erst 1932 auf den Markt und fehlt mir noch in der Sammlung: Zeiss Ikon's Contax.  
Der technische Vorsprung, den Leitz bei den beiden wesentlichen Elementen der neuen Kamera vor der Konkurrenz hatte muss immens gewesen sein. Sowohl beim 35mm-Filmhandling (Rollfilm mit Rückseitenpapier ist viel einfacher!) als auch beim Schlitzverschluss dauerte es 6 ganze Jahre bis 1931 die ersten Konkurrenten das eine (Krauss Peggy bzw. Beira) oder das andere (Foth Derby) anboten. Die erste und mittelfristig einzige Konkurrentin, die beides hatte hieß Zeiss Ikon Contax und kam erst 1932. Da hatte Leitz mit der Leica II schon die nächste Generation und Innovation auf dem Markt. Das ist sicher Grundlage für den Mythos und auch Hype um die Leica: Leitz hat auch bei dem anschließenden Aufbau der Leica als Systemkamera mit Wechselobjektiven stets sein Ding gemacht und hohe Qualität abgeliefert, und sich schließlich konsequent in dieser Highend-Nische (auch preislich) eingerichtet. Der Kleinbildfotografie zum endgültigen Durchbruch verholfen hat allerdings Kodak mit seiner günstigen Retina von 1934 und der dazu gehörigen 135er Patrone, die in alle gängigen anderen KB-Kameras passte, auch in diese Leica hier.

Das Charakteristische an diesem ersten kommerziell erfolgreichen Leica-Modell ist das fest zur Kamera gehörende Objektiv. Man kann es zwar über den Schneckengang ganz abschrauben, aber das später zu allen Nachfolgemodellen gehörende M39-Wechselgewinde hat es noch nicht. Von weitem kann man dieses Modell IA an dem Infinity-Lock (Unendlich-Feststeller) links neben dem Objektiv erkennen. 
Im Vergleich zu manch anderen Kameras aus der Zeit gibt es zur Leica unglaublich viele und wohl auch genaue Informationen, vieles davon ist auch im Internet zu finden, ich will das hier nicht widerkauen (siehe die wichtigsten Links unten in der Tabelle). 
Mein Exemplar ist tatsächlich die teuerste gebrauchte Kamera, die ich bisher erworben habe. Ich habe aber trotzdem vergleichsweise ein Schnäppchen gemacht und am unteren Rand der üblichen Preisspanne zuschlagen können. Sie hat, wie man auf den Fotos hier sieht, eine schöne Gebrauchspatina und funktioniert noch. Sie bekommt in der Vitrine natürlich den Platz der ihr gebührt, neben ihren Konkurrentinnen aus der Zeit.

Datenblatt Erste kommerziell erhältliche Kleinbildkamera (24x36 mm) auf perforiertem 35 mm Kinofilm
Objektiv Fest eingebautes, versenkbares Leitz Elmar 50 mm f/3.5 (4 Linsen in 3 Gruppen, Tessar Typ). Kamera war anfangs mit dem Anastigmat/Elmax 50 mm f/3.5 (5 Linsen) und ab 1930 auch wahlweise mit dem Hektor 50 mm f/2.5 erhältlich. Blendenskala 3.5-4.5-6.3-9-12.5-18
Verschluss Horizontaler Tuchschlitzverschluss Z-20-30-40-60-100-200-500 1/s
Fokussierung Manuell, komplettes Objektiv per Schneckengang, kürzeste Entfernung 2.5' (80 cm). Unendlich-Feststeller. Entfernungsmessung per optional erhältlichem Zubehör (FODIS) für den Zubehörschuh, ansonsten: Schätzen. 
Sucher einfacher optischer Fernrohrsucher
Filmtransport per Drehrad, gekoppelt mit Verschlussaufzug, Bildzählwerk (vorwärts), Rückspulrad.
sonst. Ausstattung Zubehörschuh (für Entfernungsmesser), Stativgewinde 1/4'', Gewinde für Selbstauslöser ("Leica-Glocke")
Maße, Gewicht 132x66x39 mm, 442 g (ohne Filmkassette)
Baujahr(e) 1925-1936 (ab 1932 keine nennenswerte Produktion mehr), 56548 Exemplare, über 44.000 davon in den Jahren 1929-1931. Diese #40009: 1930.
Kaufpreis, Wert heute 230 RM (1930, inkl. 3 Filmkassetten), Zubehör: FODIS 22 RM, Ledertasche: 18 RM. Wert heute (Elmar): ca. 800-1200 € je nach Zustand und Zubehör. Kameras mit 4-stelliger Seriennummer ca. das doppelte davon, Kameras mit Elmax ca. 15000€.  
Links Camera-Wiki, WikipediaLeica A (Pacificrim), Peter Lausch‘s Leica Story, Cameraquest
Bei KniPPsen weiterlesen Leica III und Vorkriegs-Produktionszahlen, Das plötzliche Verschwinden der 3x4 Kameras, Contax II, Korelle K

2024-04-04

Korelle 4.5x6


Eine etwas ramponierte und nicht mehr voll funktionstüchtige Korelle kreuzte neulich meinen Weg. Grund genug, sie hier kurz zu dokumentieren. Das Dresdener Kamerawerk Franz Kochmann produzierte in den 1930er Jahren eine ganze Reihe praktischer und auch erfolgreicher Kameras, die alle Korelle hießen. Die berühmteste und erfolgreichste von ihnen war die Reflex-Korelle (ab 1935). Begonnen wurde die Serie 1931 mit der kleinen Korelle 3x4, die von der Korelle K abgelöst wurde. 
Slow-Motion vom Ausfahren der federgespannten
Spreizenkonstruktion und des Balgens. 
Dann gab es ab ca. 1932 insgesamt 3 verschiedene Rollfilmkameras und eine kleine Plattenkamera mit diesem Namen, die sich alle den charakteristischen federgespannten Spreizenmechanismus und auch andere gemeinsame Details (wie zum Beispiel das 75 mm Objektiv) teilten:

* Die seltenste (und heute wertvollste) ist die Plattenkamera Korelle P für die kleinen 4.5x6 cm Glasplatten oder Planfilme. Gut zu erkennen an ihrer eckigen Erscheinung.
* Die wohl häufigste ist die Korelle 4x6.5 für 8 querformatige Aufnahmen auf A8 (127er) Film. Auf der Rückseite gibt es genau ein rotes Filmzähl-Fensterchen. Wie bei der Korelle P klappen die Spreizen parallel zur Kameraoberseite (horizontal) ein.
* Aber Achtung: Letztere bitte nicht verwechseln mit der Korelle 4.5x6 für 16 hochformatige Aufnahmen auf 120er Rollfilm. Das ist diese Kamera hier, vermutlich die zweit-häufigste Variante. Da es sich quasi um eine Halbformatkamera für den eigentlich für 6x9 konfektionierten Film handelt gibt es auf der Rückseite entsprechend ZWEI rote Filmzähl-Fensterchen.
* Von dieser gibt es eine von Vorne äußerlich kaum zu unterscheidende Schwester Korelle 6x6. Deren Rückseite ziert ein spezielles Filmzählwerk (12 Aufnahmen 6x6 cm), da damals der 120er Film (noch) nicht für 6x6 konfektioniert war. Bei beiden 120er Kameras klappen die Spreizen senkrecht zur Kameraoberseite (vertikal). 

Kochmann Anzeige von 1934.

Die beiden 120er Kameras kamen angeblich 1933 auf den Markt und wurden wohl bis Kriegsausbruch 1939 produziert. Meine Kamera hat ein Schneider Xenar 7.5 cm f/2.8 mit der (rückseitigen) Seriennummer #1676660, die recht genau 1939 zugeordnet werden kann. Für den Compur Rapid #5459540 spuckt mein Tool 1937 aus. Die Kameras selbst haben leider keine eigene Gehäusenummer, so dass ein Schätzen der Produktionszahl sehr schwierig ist. Basierend auf heutigen Sammlerpreisen und anderen Vergleichen würde ich mal von einer mittleren 5-stelligen Zahl ausgehen (für alle Varianten zusammen). 
Während der 1930er, speziell ab 1933 als es wirtschaftlich nach der Krise wieder aufwärts ging war die Vielfalt an Kameratypen besonders groß und es wurde viel Neues ausprobiert. Die alten Plattenkameras wollte niemand mehr, Rollfilm oder gar Kleinbild waren angesagt. Das Rollfilmformat, was sich am meisten durchsetzte, war 6x9 cm auf 120er oder 620er Film. Diese Negative konnten einfach per Kontaktkopie abgezogen werden. Aber auch  4.5x6 (120er) oder 4x6.5 (127er) erschienen als gerade noch akzeptable Kleinbildalternative. So entstand ein Markt für diese Kameras, die nicht so teuer wie echte Kleinbildkameras und nicht so klobig wie die 6x9 Kameras waren. Die direkten Korelle Konkurrentinnen hießen Voigtländer Virtus, Welta Perle, Certo Dolly, Beier Precisa oder ZI Nettar und ein paar andere. Zum Ende des Jahrzehnts verlor der 127er Film immer mehr an Bedeutung, dafür wurde 6x6 populärer, was auch der Grund für die verschiedenen Korelle Varianten gewesen sein wird.

Meine Kamera wurde definitiv intensiv benutzt, zu sehen am Lack und Leder, beides schon sehr strapaziert. Außerdem fehlen ein paar Schräubchen etc. und der Verschluss hängt halb offen, vermutlich ein gescheiterter Reparaturversuch eines Vorbesitzers. Ich hatte kurz überlegt, ob sich eine Reparatur lohnt, mich dann aber dagegen entschieden. Sie passt aber auch so schön in meine Sammlung und mal sehen, ob sich noch weitere Kochmann Kameras dazugesellen…

Datenblatt Rollfilm-Spreizenkamera für 4,5x6 cm Negative auf 120er Rollfilm
Objektiv Schneider Xenar 7,5 cm f/2.8 (4 Linsen, 3 Gruppen), Kamera auch erhältlich mit anderen 75mm Objektiven, siehe Anzeige unten.
Verschluss Compur Rapid, T-B-1-2-5-10-25-50-100-200-400 1/s. Einfachere Objektivvarianten auch mit Pronto-S oder Vario Verschluss.
Fokussierung Am Objektiv, per Frontlinsenverstellung, kleinste Entfernung: 90 cm.
Sucher Optischer Fernrohrsucher, aufklappbar.
Filmtransport Mittels Drehrad, zwei rote Fenster für Rückseitenpapier-Nummern
sonst. Ausstattung Zubehörschuh (für Entfernungsmesser), Stativgewinde 3/8‘‘, Tiefenschärfetabelle, eingebaute Objektivschutzkappe/Sonnenblende
Maße, Gewicht 122x77x34 mm, 556 g
Baujahr(e) 1933-1939, diese hier ca. 1939. 
Kaufpreis, Wert heute 95 RM, je nach Zustand 30-100 €.
Links Camera-wiki, Mike Eckman (Korelle 6x6), fotohistoricum.dk, Franz Kochmann
Bei KniPPsen weiterlesen Korelle 3x4, Korelle K Certo Dolly VPReflex-Korelle, Beier Precisa


2024-03-22

Krauss Peggy (Typ Norm)

Die Krauss Peggy gehört zu den wenigen frühen Leica Konkurrentinnen und damit in jede anspruchsvolle Kamerasammlung. Ich habe wirklich schon ein paar Jahre nach einer günstigen Gelegenheit Ausschau gehalten und endlich zuschlagen können. Bei mir reiht sie sich ein in die schon ganz stattliche Sammlung an 3x4-Kameras (127er Rollfilm) und natürlich anderen frühen Kleinbildkameras für den 35 mm Film (Leica III, Beira, Retina I, Dollina, und andere). Die Peggy wurde 1931 vorgestellt und kam wohl letztlich Ende 1931 oder Anfang 1932 auf den Markt. Sie ist technisch eine interessante Mischung aus traditionellen Elementen wie die Scherenkonstruktion zum Ein- und Ausfahren des Objektivs, (damals) modernen Merkmalen wie Gehäuseauslösung sowie wirklich innovativen Dingen wie das Filmmesser oder das "Geheimfach" für den Gelbfilter. 
Die Leica war 1931 schon ein paar Jahre auf dem Markt und setzte einen hohen Standard bezüglich Qualität und Bedienung. Im Vergleich zur Beira, die als einzige andere frühe 35 mm Konkurrentin technisch nicht wirklich mithalten konnte, zeigte die Peggy ernsthafte Ambitionen, Leitz die Kundschaft abzunehmen. Zwar gab es den üblichen Compur-Zentralverschluss (gut versteckt hinter der Frontplatte) und fest eingebaute Normalobjektive, dafür ein fast schon nach Zeiss Ikon anmutendes Filmhandling mit speziellen Patronen, die wie damals üblich in der Dunkelkammer geladen wurden. Rückspulen war nicht vorgesehen, dafür war die geschlossene Zielpatrone da. Mit dem eingebauten Messer konnte der Film an beliebiger Stelle geschnitten und der schon belichtete Teil entsprechend entwickelt werden. 




Fokussieren tut man mit dem rechten Drehknopf auf der Gehäuseoberseite, das macht natürlich am meisten Sinn mit einem gekoppelten Entfernungsmesser, das entsprechende Modell hieß Peggy II und kam wohl nicht lange nach dem ursprünglichen, allgemein Peggy I genanntem Modell auf den Markt. Aber auch Peggy I Kameras konnten nachträglich (natürlich gegen Aufpreis) mit einem solchen nachgerüstet werden. Frühe Kameras (sowohl Peggy I als auch Peggy II) hatten einen automatischen Verschlussaufzug, der beim Einfahren des Objektivs mit den einklappenden Scheren den Zentralverschluss spannte. Eigentlich eine tolle Sache, die zusammen mit der eingebauten Doppel- und Leerbelichtungssperre ein durchdachtes Konzept abgab. Allerdings gab Krauss dieses Feature relativ schnell wieder auf (vielleicht schon Ende 1932). Warum, bleibt im Trüben. Ob sich zu viele Kunden beschwert haben, die nicht zwischen jeder Aufnahme das ganze Objektiv ein- und wieder ausfahren wollten? Oder ob es zu viele technische Defekte an dem Mechanismus gab? Oder ist gar ein Wettbewerbspatent für eine solche Automatik aufgetaucht? Oder, vielleicht ganz einfach: Es war zu teuer in der Produktion. Jedenfalls gab es an den späteren Kameras ab ca. 1933 wieder den traditionellen Hebel zum Spannen des Verschluss', sowohl bei der Peggy II als auch bei der nun Peggy (Typ Norm) genannten Kamera hier. 
Die Krauss Peggy umrahmt von ihren Konkurrentinnen auf dem neu entstehenden Markt der Kleinbildkameras. 1934 hätte man in einem Fotogeschäft diese Wahl gehabt: Die hier abgebildete Leica III (inkl. Summar f/2) für 367,- RM, die Peggy für 125,- RM und die Kodak Retina wie abgebildet mit dem Compur Rapid für 85,- RM. Eine nach Peggy-Spezifikation ausgestattete Leica Standard hätte 167,- RM gekostet. Die Peggy war ähnlich solide und komplex gebaut wie die Leica und kostete in der Herstellung vermutlich ähnlich viel, konnte fotografisch aber ungefähr genau das selbe, was auch eine Retina lieferte. Diese war nicht nur 40% billiger, sondern passte auch besser in die Jackentasche.

Geöffnete Peggy und ihre spezielle Patrone, die andersherum eingesetzt
auch den belichteten Film wieder aufnimmt. Kein Rückspulen also!
Normale 135er Patronen passen auch als Filmquelle, wie man sieht.
Über die kleine Kameraschmiede G.A. Krauss aus Stuttgart habe ich schon in meinen beiden Beiträgen zur Rollette was geschrieben. Gegründet 1895 als Fotohandelsgeschäft von Gustav Adolf Krauss (*27.5.1863 +3.5.1929) in Stuttgart begann man ca. 1920 mit eigener Kamerafertigung. Mit bis zu 50.000 Rolletten war man am Ende der 1920er Jahre erfahren und wohl auch groß genug, um sich an das Wagnis Kleinbildkamera zu begeben. Aber vielleicht war auch ein wenig jugendliche Naivität dabei, gepaart mit dem allgemeinen Aufbruch der Kameraindustrie Richtung Kleinbild.  1929 war nämlich der Firmengründer Gustav Adolf Krauss im Alter von 66 Jahren gestorben und sein damals 28-jähriger Sohn Eugen übernahm die Leitung. Dieser darf nicht verwechselt werden mit Gustav Adolfs 6 Jahre älterem Bruder Eugen, der in Paris schon ab 1882 eine eigene Fotofirma betrieb. Der junge Eugen Krauss hatte jedenfalls technisch und feinmechanisch einiges auf dem Kasten und hat wohl die Peggy mehr oder weniger im Alleingang entwickelt. Jedenfalls zeugen eine ganze Reihe von Patenten von seinem Talent und seinem Ideenreichtum. Das Basispatent DRP 528942 wurde noch unter der Firma G.A. Krauss im Februar 1929 angemeldet, alle späteren Anmeldungen tragen stolz den Namen Eugen Krauss als Erfinder. Weitere Patente betreffen die Filmkapsel, die zur Filmkapsel gehörige Kamera, Scherenmechanismus, Führungsschienen der Filmkapseln, Bildzählwerk und Vorschubmechanismus, Fokussierung bei geschlossenem Gehäuse, Belüftungsöffnungen, das Filmmesser (Abschneidevorrichtung), und einige mehr. Eine sehr ansehnliche Zahl von wirklich innovativen Details stecken also in dieser Kamera und es ist wirklich erstaunlich, dass dieser kleine Hersteller mit nur ca. 8 Jahren "Rollette"-Erfahrung diese technische Meisterleistung tatsächlich auf den Markt gebracht hat. 
Abbildung des Kamerakonzepts aus der Basisanmeldung vom 12. Februar 1929. Bis Ende 1931 werden noch ca. 15 Details zur Kamera angemeldet und patentiert. 


Leider kam die Peggy zu einem denkbar schlechten Zeitpunkt. 1932 war in Deutschland das schlimmste Jahr der Weltwirtschaftskrise und die Industrieproduktion brach nochmal gegenüber dem schon schwierigen Vorjahr um 40% ein. Es herrschte Massenarbeitslosigkeit und auch die weltweit führende deutsche Kameraindustrie hatte arg zu kämpfen, wie man an den Beispielen der Produktionszahlen von Krauss' Stuttgarter Konkurrenten Nagel und der deutschen Objektivproduktion sehen kann. Der Kameramarkt stand außerdem an einem Umbruch, der vielleicht sogar mit der digitalen Fotorevolution der letzten Jahrhundertwende vergleichbar ist. Bis Ende der 1920er Jahre dominierte noch die Glasplatte bzw. der Planfilmpack die Profi- und Amateurfotographie, Plattenkameras wurden ab 1930 plötzlich zu Ladenhütern und Rollfilmkameras übernahmen den Amateurmarkt. Die Filmqualität war endlich reif für kleine Negative und 1930 bis 1932 buhlten 18 neue Kleinfilmkameras sowohl für 127er Film als auch den 35 mm Kinofilm um die Gunst der Kunden. 

gesichtete
Seriennummern
Für den kleinen Kamerahersteller Krauss musste es in einer solchen Situation besonders schwer gewesen sein, sich wirtschaftlich über Wasser zu halten, zumal mit einem einzigen High-End Produkt, das sicher hohe Produktionskosten hatte. Hätte man noch eine einfachere und preiswertere Basiskamera produziert (z.B. eine Rollette für 120er Film?), dann wäre es vermutlich einfacher gewesen. Der Vergleich mit den beiden größeren Stuttgarter Konkurrenten lohnt: Contessa-Nettel hatte die Piccolette und Cocarette und war seit 1926 Nutznießer der internen Zeiss Ikon Konsolidierung, hatte also genug Kapital im Rücken. Nagel wurde zwar erst 1928 gegründet, produzierte aber aus dem Stand ein ganzes Portfolio von Rollfilmkameras. In der wirtschaftlichen Klemme 1931/1932 begab sich Nagel unter das schützende Kapitaldach von Kodak und überlebte so nicht nur, sondern konnte 1934 mit der Retina den ganzen Markt mit einem Kampfpreis von 75 RM aufmischen. Ich denke, damit wird verständlich, warum Krauss die Kameraproduktion Ende 1935 nach nur ein paar Tausend Peggy-Exemplaren einstellen musste und damit wieder zu einem einfachen Fotohandelsgeschäft wurde.

Die Zahl der jemals produzierten Peggy Kameras wurde übrigens von einer Quelle auf 10- bis 15-Tausend Stück geschätzt. Ich persönlich glaube, es waren weniger. Argument 1: Selbst in besten Rollette-Zeiten (1928-1931) hat Krauss nicht mehr als ca. 5000 Kameras pro Jahr produziert. Die Peggy ist deutlich aufwändiger und ich denke es werden maximal 2000 Stück pro Jahr drin gewesen sein, zumal in den oben geschilderten Zeiten der Rezession. Argument 2: Schaut man sich die seltsamen Seriennummern im Boden der Kameras an, findet man folgendes Muster: X1xx/y, mit X: Buchstaben zwischen A und O (15 Möglichkeiten), gefolgt von immer der "1", dann eine zweistellige Zahl (99 Möglichkeiten), der Schrägstrich und y: Zahlen zwischen 2 und 5 (4 Möglichkeiten). Ergibt: 15 x 99 x 4 = ca. 6000. Quelle: 17 Seriennummern aus dem Internet.

Ich persönlich bin wirklich froh, dieses seltene Schätzchen jetzt in der Vitrine neben ihren anderen 90-jährigen Zeitgenossen stehen zu haben. Da sie noch tadellos funktioniert, riskiere ich vielleicht auch mal einen Film, ich werde natürlich berichten... 

Datenblatt Frühe Kleinbildkamera für 35 mm Kinofilm
Objektiv Schneider Xenar 5 cm f/3.5 (4 Linsen, Typ Tessar). Serien-Nr. 595451 (1933). Auch erhältlich mit Zeiss Tessar f/2.8 und f/3.5, Zeiss Biotar 4.5 cm f/2, Schneider Xenon 4.5 cm f/2, Meyer Primotar f/3.5, Meyer Makro-Plasmat f/2.7.
Verschluss angepasster Deckel Compur Zentralverschluss hinter Frontplatte. B-1-2-5-10-25-50-100-300 1/s. Serien-Nr. 2893007 (1933). Verschlussspannen mit separatem Hebelchen. Frühe Peggy Kameras hatten stattdessen einen automatisierten Verschlussaufzug durch Ein- und Ausfahren der Objektivscheren (siehe Text).
Fokussierung mittels Drehrad auf der rechten Kameraoberseite, kleinste Entfernung 0.90 m. Modell Peggy II (oder Umbau) mit gekoppeltem Entfernungsmesser.
Sucher einfacher optischer Fernrohrsucher
Filmtransport mit Drehrad auf der linken Kameraoberseite. Film wird von spezieller Patrone in eine 2. Patrone transportiert, daher keine Rückspulen vorgesehen. Bildzählwerk (vorwärts), eingebautes Messer zum Filmabschneiden.
sonst. Ausstattung Zubehörschuh, Gehäuseauslöser mit Doppelbelichtungs- und Leerbelichtungssperre. "Leica Glocke"-Gewinde für Drahtauslöser, Stativgewinde 3/8'', Fach zur Aufbewahrung des Gelbfilters im Filmtransportdrehrad. 
Maße, Gewicht ca. 135x74x38 mm, 660 g (inkl. 2 Filmpatronen).
Baujahr(e) 1931-1934 (alle Peggy Modelle), diese # L160/4 ca. 1933, ca. 6000-8000 Exemplare (alle Varianten).
Kaufpreis, Wert heute 125 RM, heute je nach Zustand und Ausstattung 400 - 1000 €.
Links Camera-Wiki, Mike Eckman, earlyphotography, Leitzmuseum.org, Deutsches Kameramuseum
Bei KniPPsen weiterlesen Krauss Rolette, Krauss Rolette (2), 3x4 Kameras der frühen 30erLeica IIIBeiraRetina IDollinaund andere

Seite aus Photo Porst Katalog 1935


2024-03-02

Filmhersteller - Kurzportraits (Teil 4, sonstiges West-Europa)

Hier nun zu Teil 4 meiner Serie über die Geschichte(n) der Filmhersteller. Diesmal geht es um die anderen (nicht deutschen) West-Europäer, zumindest die wichtigsten von ihnen. Links zu den anderen Teilen siehe unten in der Tabelle.

Gevaert 

Mein Gevaert 127er Rollfilm,
Ablaufdatum Sep. 1946
Lieven Gevaert (*28.5.1868, +2.2.1935) übernahm nach der Ausbildung zum Chemiker die kleine Papiermanufaktur seiner Familie und produzierte dort ab ca. 1890 Fotopapier. 1894 gründete er mit seinem Partner Armand Seghers die Firma L. Gevaert & Cie, die nach einiger Zeit einen Pariser Wettbewerber übernahm (Blue Star Papers), die ein hervorragendes Gelatine-Papier hatten. 
Die Firma war sehr erfolgreich und schon 1904 zog man aus (dem engen und dreckigen) Antwerpen nach Mortsel um, auf ein großes Produktionsareal, das noch heute Sitz der Nachfolgefirma ist. Wann genau mit der Filmherstellung begonnen wurde, kann ich nicht genau nachvollziehen. Jedenfalls gibt es erste Rollfilmpatente von Lieven Gevaert aus 1919. 1920 wird die Firma in Gevaert Photo-Producten N.V. umbenannt und in den 20er und 30er Jahren wird man zu einer der wichtigsten europäischen Fotofirmen. Schon vor dem 1.  Weltkrieg hatte man Vertriebsniederlassungen in Paris, Wien, Berlin, Mailand, Moskau, London und in Südamerika gegründet. 
1928 kommt ein zweiter Produktionsstandort für die Filmunterlage (erst Nitrozellulose, später Triacetylzellulose)  in Heult bei Westerlo dazu. Ab 1935 bildet man mit Voigtländer das Joint Venture Voigtländer-Gevaert GmbH mit Sitz in Berlin. Gespräche mit Fujifilm in Japan über eine engere Zusammenarbeit scheitern, zeigen aber sehr schön, dass Gevaert damals in der 1. Liga der Filmhersteller mitspielte. Auch Kameras trugen einige Zeit den Markennamen Gevaert, diese ließ man allerdings im Lohn von kleineren Herstellern bauen. Auch ich habe eine davon von meinem Großvater geerbt
Während die großen Konkurrenten sich vornehmlich auf den Massenmarkt konzentrierten, eroberte sich Gevaert schon früh bestimmte Hightech-Nischen:  1929 wurde der erste Röntgenfilm vorgestellt, 1935 ein spezielles Papier für Dokumentenfotografie. Nach dem 2. Weltkrieg wurde Gevaert zum Weltmarktführer in der Röntgenfilmtechnologie, produzierte Filme mit herausragenden technischen Merkmalen und nahm in den 1950er Jahren Filme und Platten für Astronomen und Kernphysiker ins Programm. Auch in den Bereichen Infrarotfotografie und Mikrofotografie (später Mikrofilm) machte man sich einen Namen.
In den 1950er Jahren bemühte man sich auch um eine Übernahme der am Boden liegenden Agfa in Deutschland, was allerdings scheiterte und schließlich in die 1964er Fusion beider Firmen in Form einer gegenseitigen Überkreuzbeteiligung mündete. Fortan gab es eine Agfa-Gevaert AG in Leverkusen und eine Gevaert-Agfa NV in Mortsel. Die Geschichten um den Niedergang der Filmindustrie ab den 1990er plane ich ein anderes Mal aufzubereiten. Jedenfalls existiert heute noch in Mortsel eine Agfa-Gevaert NV, die sich u.a. um die eben genannten Hightech-Nischen kümmert.  

Lumiere

Die Brüder Auguste und
Louis Lumiere
Die Société Lumière, wie die Firma ab 1928 (nach dem Tod von Joseph Jougla) und bis zu ihrer Fusion mit Ilford hieß, bestand schon seit 1911 und trug zunächst den sehr sperrigen Namen Union Photographique Industrielle des Etablissementss Lumière et Jougla reunis. Daran kann man schon ablesen, das es zwei Wurzeln gibt: 

1) die 1884 gegründeten Etablissements Graffe & Jougla, die sehr erfolgreich die Trockenplatten der Marke As de Trèfle produzieren und vermarkten. Ab 1900 wird die Firma nach dem Tod von Graffe durch Joseph Jougla alleine geführt und zieht in eine neuen Fabrik in Jointville-le-Pont bei Paris, der auch später ein Produktionsstandort von Lumiere bleiben sollte. 

2) die 1882 gegündete Firma Société Antoine Lumière et ses fils in Lyon, wobei die genannten Söhne die berühmten Brüder Auguste und Louis Lumière sind. Deren Geschichte ist faszinierend und ihre Bedeutung für die Entwicklung des Kinos und damit natürlich des fotografischen Films enorm, würde aber diesen Rahmen hier sprengen.
Auch die Lumiers produzieren zunächst erfolgreich Trockenplatten unter der Marke Blue Label. Beide Wurzelfirmen entwickeln unabhängig voneinander je ein Farbfotografie-Verfahren (Jougla: Omnicolor , Lumiere: Autochrome), und wurden schließlich durch den auch in Frankreich größer werdenden Konkurrenzdruck durch Kodak 1911 in die Fusion gedrängt. 
Ab wann genau Lumiere in Lyon tatsächlich Film auf Zelluloid hergestellt hat, konnte ich nicht herausfinden. Jedenfalls verwendeten sie schon 1895 einen 35 mm breiten Filmstreifen für die Produktion des 45 Sekunden langen Kurzfilms La Sortie de l'usine Lumière à Lyon, der die Brüder (insbesondere Louis) neben Thomas Edison zu DEN Kinopionieren macht. Aber beide haben vielfältige andere Interessen und überlassen das Kino bald anderen. Auch aus ihrer Firma ziehen sie sich in den 20er Jahren aktiv zurück und überlassen die Geschäftsführung irgendwann komplett Auguste's Sohn Henri Lumière, der die Firma bis zu seiner Pensionierung 1964 führt. Als letzte Amtshandlung hat er seine Firma an die Schweizer Ciba verkauft, die fast gleichzeitig auch die Mehrheit an Ilford übernommen hat und so neben der Chemie auch zu einem Fotounternehmen wurde (mehr dazu siehe unten bei Ilford). Die Produktion in Lyon wird 1975 eingestellt, im Werk in Paris wurden schon seit 1928 keine fotosensitiven Materialien mehr produziert, sondern Kameras, die ebenfalls die Marke Lumiere trugen. Wann dort Schluss war, habe ich nirgends gefunden. 

Pathé Frères

Die Gebrüder Pathé hatte ich lange nicht auf dem Zettel, aber der Name Pathé tauchte hier und da (z.B. bei Kodak und ferrania) auf und da habe ich doch mal genauer hingeschaut.  Wie man am Bild links sieht, gab es tatsächlich mal Rollfilme, aber Pathé war insbesondere bei der Herstellung von Kinefilm und allgemein bei der Produktion und Vermarktung von frühen Kinofilmen aktiv und in der frühen Zeit des Kinos größter Konkurrent von Eastman Kodak. Treibende Kraft war insbesondere Charles Pathé, allerdings bleiben verschiedene Wikipedia-Seiten recht wage bei den Einzelheiten rund um die Filmherstellung selbst. Ich reime es mir ungefähr so zusammen: Die Firma wird 1897 gegründet und Pathé wird schon um die Jahrhundertwende der erste große Konkurrent zu Eastman Kodak. Angeblich erreicht man beim Kinefilm 1904 einen (Welt-) Marktanteil von 30-50%. 1907 wird die neue Filmfabrik in Vincennes eröffnet, allerdings steigt zwar weltweit die Nachfrage nach Kinefilm rasant, der Marktanteil von Pathé schrumpft aber mittelfristig, weil auch andere in die Filmproduktion einsteigen (Perutz, Agfa, Lumiere, usw.), Pathé selbst gründet in Italien das Joint Venture FILM, das später zu Ferrania werden sollte (siehe unten). In den 1920er Jahren - Charles Pathé geht aufs Rentenalter zu - teilt sich der Pathé Frères Konzern in verschiedene eigenständige Firmen auf, deren Nachfolger zum Teil heute noch existieren. 1927 verkauft man das Filmwerk in Vincennes an Kodak. Charles Pathé behält eine Minderheitsbeteiligung und die Firma heißt offiziell auch Kodak-Pathé, ist de facto aber Kodak's Arm in Frankreich, genauso wie die Kodak AG in Deutschland. Von wann bis wann es Rollfilme unter der Marke Pathé tatsächlich gegeben hat, konnte ich nicht rausfinden.  

Tellko - Ciba

Viel findet man nicht zu diesem kleinen schweizerischen Filmhersteller, der 1935 in Fribourg angeblich von 3 Italienern gegründet wurde und wohl sehr anständige Schwarzweiß-Filme produzierte. Die Geschichte bekommt ab 1946 mehr Substanz, als man Wilhelm Schneider als Technischen Direktor anheuert, einer der Erfinder des Agfa-Farbfilms, dessen Rezepturen und Patente nun wegen des verloren Krieges allen Wettbewerbern zur Verfügung standen. Tellko leiht Schneider auch als Berater an Ferrania aus und ich vermute, dass zwischen den beiden Firmen sowieso eine engere Kooperation bestand. Telcolor kommt Anfang der 1950er auf den Markt, als einer der ersten Agfacolor-Klone, mit ähnlich geringen Empfindlichkeiten wie die meisten anderen Farbfilme der Zeit (13/10° DIN, entspricht heute ISO 32/16). 

Ab 1963 gibt es endlich eine neue höher empfindliche Farbfilmgeneration, die allerdings nicht mehr von Tellko selbst hergestellt, sondern von Ferrania im Lohn produziert wird. Tellko selbst wurde 1960 von der Ciba AG übernommen und bildete die Keimzelle von Ciba's weiterer Expansion als Fotokonzern. 1963 und 1964 werden eine Mehrheitsbeteiligung an Ilford und Lumiere übernommen und man baut außerhalb von Fribourg in Marly ein neues hochmodernes Fotowerk, um dort hauptsächlich Cibachrome zu produzieren, basierend auf einem ursprünglich vom ungarischen Chemiker Bela Gaspar erfundener Silber-Farbstoff-Bleichprozess, der direkte Farbabzüge vom Diafilm in hoher Qualität zuließ. 

Ilford

Das "Paddle-Steamer" Warenzeichen
wurde in Variationen von 1886 bis 1945
verwendet.
Die Firma Ilford geht zurück auf einen Trockenplatten- und Fotopapierhersteller der 1879 vom Fotografen Alfred Hugh Harman (*1841, +1913) im kleinen Ort Ilford in der damaligen Grafschaft Essex unter dem Namen Britannia Works gegründet wird. Die Firma wächst und gedeiht und bleibt fat 20 Jahre in Privatbesitz. 1898 erfolgt die Umwandlung in eine Aktiengesellschaft und Harman zieht sich von der Leitung der Firma zurück, bleibt aber als Berater und Teilhaber verbunden. Ein Namensstreit mit dem Konkurrenten Marion über die Marke Britannia führt letztlich (1900) zur Umbenennung der Firma in Ilford, Limited (das Komma ist wichtig).
Kodak war in Großbritannien ab 1885 mit einer Vertriebsgesellschaft aktiv und startete die eigene lokale Produktion in Harrow 1891. Es gab wohl ab 1897 einige Versuche von Kodak, Ilford zu übernehmen oder zu fusionieren, die aber am Widerstand von Ilfords Eigentümern scheiterten. Angeblich war Alfred Harman 1902 oder 1903 für eine solche Fusion, hatte aber nicht mehr genügend Einfluss. Wie viele internationale Wettbewerber hat Ilford über die Jahrzehnte (seit 1900 bis ca. 1967) auch Kameras produziert, oder meist von anderen im Lohn produzieren lassen. Viele davon waren einfache und billige Kameras, einfach zu dem Zweck Film und Foto zu den Massen zu bringen. Angeblich hatte man Ende der 50er und Anfang der 60er mit ihrer Sportsman-Serie (produziert von Dacora in Deutschland) in Großbritannien einen Marktanteil von über 50%!
 
Ab Ende der 1890er Jahre wurden wohl (Plan-)Filme auf Zelluloid-Unterlage produziert, die nicht selbst hergestellt, sondern zunächst aus den USA und später von Gevaert in Belgien importiert wurde. Ab 1912 gab es Bemühungen auch Rollfilme zu produzieren, der tatsächliche Start am Markt damit war aber erst 1915.   
In der Zeit zwischen 1918 und 1939 gewinnt Ilford, Limited schrittweise die vollständige Kontrolle über fast alle Fotounternehmen im United Kingdom mit Ausnahme von Kodak. Dies geschieht zunächst (1920) über die Selo Company, wobei mir trotz mehrfachen Lesens der Quellen unklar ist, ob damit ein Hersteller-Kartell oder tatsächliche (Überkreuz-)Beteiligungen der beteiligten Firmen, ein Joint Venture (immerhin wird in Brentwood, Essex ein neues Filmwerk gebaut) bzw. die Übernahme durch Ilford gemeint ist. Jedenfalls gehen im Laufe von 10 Jahren die folgenden Trockenplatten-, Fotopapier-, Fotochemie- und Filmhersteller in Ilford auf: Imperial Dry Plate Co.Ltd, Thomas Illingworth & Co.Ltd, Gem Dry Plate Co.Ltd, Wellington & Ward Co. Ltd, Paget Prize Plate Co. Ltd., Rajar (Apem, Ltd.). Interessanterweise wird der Name Selo ab 1930 als Marke für Rollfilm gebraucht, der im Selo Werk hergestellt wird, aber von 6 dieser Firmen inklusive Ilford irgendwie noch unabhängig vermarktet wird. Dieser Markenname wird in den 1940er und 1950er Jahren immer mehr fallengelassen, Ilford bringt Filmprodukte unter eigener Marke neben Selo-Produkten heraus. Ab 1946 tritt man selbstbewusst mit der neuen Dachmarke ILFORD auf allen Produkten auf, behält aber den Namen Selochrome für einen speziellen SW-Film bis 1968 im Programm. 

Ilford's Geschichte im zweiten Teil des 20. Jahrhunderts ist geprägt von dem Versuch, Anschluss an den Farbfilmarkt zu bekommen. Während Kodak und Agfa bekanntlich 1935/36 den modernen Farbfilm erfanden, investierte Ilford in Dufaycolor, einem additiven Film a la Autochrome, mit wenig Erfolg. Versuche ab 1938 es Agfa und Kodak nachzumachen scheiterten letztendlich am Ausbruch des 2. Weltkriegs. Auch nach dem Krieg, als die Agfa-Patente allen zugänglich waren, schaffte man es nicht richtig Fuß zu fassen. Es gab zwar 1948 einen Ilford Colour "D" Diafilm, ähnlich zu Kodachrome, aber richtig durchstarten mit Farbfilmen tat Ilford nicht. In den 1950er Jahren kooperierte man daher mit der ICI (Imperial Chemicals Industries Ltd.), DEM britischen Chemie-Konzern, der auf eigene Faust Entwicklungen zum chromogenen Farbfilm angestellt hatte und sogar Patente dazu besaß. 1959 übernimmt die ICI die Mehrheit an Ilford und Anfang der 1960 kommt Ilfocolor in die Läden.

Doch die Konsolidierung am Film- und Fotomarkt ist voll im Gange, schon ab 1963 steigt die schweizerische CIBA AG in Ilford ein und übernimmt bis 1969 die kompletten Anteile der ICI. CIBA formt aus Ilford, der zuvor schon übernommenen französischen Société Lumière und dem Schweizer Foto-Unternehmen Tellko einen neuen multinationalen, europäischen Filmhersteller. Fokus ist Cibachrome (siehe oben bei Tellko), Ciba/Ilford entwickeln das Verfahren zur Marktreife und errichten dafür ein neues hochmodernes Film- und Fotopapierwerk in Marly (Schweiz), Ilford's sonstige Aktivitäten (SW-Film, SW-Fotopapier) werden mittelfristig in  Mobberly (ehemals Rajar, s.o.) konzentriert. Die ehemaligen "Selo-Werke" in Brentwood, Essex werden schon 1983 geschlossen, Lumiere in Lyon schon 1976. Die Farbfilme (Cilcolor, Ilfocolor) sind ab den spätern 1960ern "nur" noch zugekauft (Konica !) und umkonfektioniert.
1989 verkauft Ciba-Geigy (seit 1970) seine gesamte Fotosparte als Ilford Ltd. an den amerikanischen Papierhersteller International Paper, der sie 1990 mit seiner eigenen Grafik-Papierfirma Anitec zu Ilford Anitec Ltd. fusioniert. Der Abstieg hatte aber schon begonnen, 1997 übernimmt ein Finanzinvestor, 2004 ist die Firma pleite. Die Digitalfotografie hat der Analogfotografie schneller als gedacht komplett den Wind aus den Segeln genommen. Es folgt die Aufspaltung des UK-Teils in Mobberley und des Schweizer Teils in Marly, die eine Zeitlang unabhängig voneinander am Markt mit der Marke ILFORD auftreten, jetzt beide mit z.T. digitalen Fotoprodukten wie Inkjet-Fotopapieren. Es folgen schwierige Jahre, deren Geschichte ich ein anderes Mal aufbereiten will.

Ferrania - 3M

Die Ursprünge von Ferrania gehen zurück auf das im Jahr 1882 gegründete Sprengstoffunternehmen  SIPE (Società Italiana Prodotti Esplodenti) aus Mailand, das während des 1. Weltkriegs im kleinen Ort Ferrania in Ligurien ein Nitrozellulose-Werk (Schießbaumwolle bzw. Zelluloid) errichtet. Am Ende des  Krieges stellt man auf Zelluloidfilm als Produkt um und gründet mit den Pathé Frères (siehe oben) das Joint Venture FILM (Fabbrica Italiana Lamine Milano), um dem wachsenden Bedarf an Kinefilm zu decken, der 1923 von der Firma erstmalig auf der Turiner Industriemesse präsentiert wird. 
1926 verkauft Pathè seine Beteiligung an eine italienische Bank. 1932 übernimmt man den Trockenplattenhersteller Cappelli und nennt sich schließlich Cappelli-Ferrania. Die Firma expandiert weiter unter wechselnden Besitzern, übernimmt den anderen Mailänder Trockenplattenhersteller Tensi und landet schließlich bei der in Turin ansässigen IFI (Familie Agnelli, FIAT). Ab Ende der 1930er-Jahre werden auch Kameras produziert und 1938 der Firmenname in schlicht Ferrania geändert.
Die größte Expansion und der Höhepunkt der Popularität von Ferrania erfolgt in der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg, als Filme wie Ferraniacolor oder der Schwarzweißfilm Pancro 30 (P30) produziert werden. Ferraniacolor wurde nach dem Agfa-Prozess hergestellt und in Zusammenarbeit mit Tellko unter Beratung durch Wilhelm Schneider entwickelt. 
In der globalen Filmkonsolidierungsphase 1964 erfolgt die Übernahme durch die amerikanische Minnesota Mining and Manufacturing Company (3M), wonach man als Ferrania 3M weiter firmierte. Ab den 1970ern avanciert 3M neben Konishiroku zum wichtigsten Hausmarkenhersteller, bot aber auch eigene Marken wie Solaris, Dynachrome und Scotch Chrome an. Bis 2007 blieb Ferrania der einzige Hersteller von 126 „Instamatic“-Filmen, nachdem Kodak diese 1999 einstellte.
Ab 1999 gab es wieder ein paar Eigentümerwechsel und Rettungsversuche bis 2009 nach der Pleite die Produktion eingestellt wurde. Mit Resten aus der Konkursmasse und neuem Kapital wurde 2013 FILM Ferrania s.r.l. neu gegründet und produziert inzwischen wieder Filme für die wieder aufkeimende Analogfotonische.


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