Diese alte Schachtel bekam ich die Tage von meiner Mutter geschenkt, die sie selbst als kleines Mädchen am Anfang der 1940er Jahre von ihrer Tante geschenkt bekam. Der Inhalt waren (und sind es immer noch!) selbstgemachte Puzzleteile aus Sperrholz, die meine Großtante selbst bemalt und mit der Laubsäge ausgesägt hatte.
Der ursprüngliche Inhalt der Schachtel war damals schon lange aufgebraucht - vermutlich von meinem Großonkel, einem Chemie-Ingenieur, der selbst bei der I.G. Farben, allerdings nicht bei deren Abteilung III (Agfa) angestellt war. Das LUPEX war ein relativ gering empfindliches Fotopapier, das dadurch eigentlich nur für Kontaktabzüge zu gebrauchen war, man sprach damals von "Kopierpapier" (nicht mit der heutigen Bedeutung zu verwechseln). Die Schachtel enthielt 100 Blatt im Format 14x20 cm auf dünnem Fotokarton. Mit dem entsprechenden Kopierrahmen konnte man mit einem Blatt gleichzeitig 4 Negative im gängigen Format 6x9 kopieren, die dann alle einen dünnen weißen Rand hatten.
Hier die Evolution des Agfa-Logos auf den Fotopapierpackungen im Lauf der Jahrzehnte. Ganz links die Vorkriegsvariante (ca. 1927 bis mindestens 1945), zu erkennen an "I.G. Farben, Berlin SO36", in der Mitte die Nachkriegsvariante (ab 1952: Agfa AG, Leverkusen - Bayerwerk). Rechts ab 1964 bis mindestens in die frühen 1980er Jahre als Agfa-Gevaert. Der Produktionsstandort war immer das Werk in Leverkusen. Wer noch andere Varianten kennt, insbesondere die frühe Nachkriegszeit, bitte melden!
In einem Agfa Gesamtprospekt aus den 1930er Jahren gibt es einen schönen Abschnitt über Lupex Papiere (ab S. 50), auch interessant zu lesen im Vergleich zu den anderen genannten Alternativen. Zur Abrundung unten noch zwei Seiten aus meinem Photo-Porst-Katalog von 1938, mit Infos und Preisen zum Agfa-Lupex und Abbildungen von Kopier-Zubehör für die Dunkelkammer: